Auch Elektroautofahrer können künftig bei Shell auftanken
Der britisch-niederländische Shell-Konzern startet den Bau von Schnellladesäulen an seinen Tankstellen in Deutschland. Noch in diesem Jahr will das Unternehmen bundesweit 50 Säulen mit insgesamt 100 Ladepunkten und einer Leistung von 150 Kilowatt (kW) und mehr errichten, wie Shell am Montag mitteilte. Den Ökostrom dafür werde das baden-württembergische Energieunternehmen EnBW liefern.
"Die Welt braucht mehr Energie, aber weniger klimaschädliche Emissionen", erklärte der Chef des Tankstellengeschäfts für Shell in Deutschland, Jan Toschka. "Im Pkw-Sektor wird die Bedeutung der Elektromobilität zweifellos zunehmen". Mit den neuen Ladepunkten könnten Elektroautos in weniger als acht Minuten genügend Strom für 100 Kilometer tanken.
Shell hatte im vergangenen Jahr den niederländischen Ladesäulen-Anbieter New Motion erworben und bietet Schnellladesäulen bereits an mehreren Tankstellen in Großbritannien, den Niederlanden und China an.
In Deutschland betreiben bislang vor allem Stromkonzerne wie Innogy, EnBW, Eon und diverse Stadtwerke Ladesäulen. Daneben bieten auch diverse Einzelhändler wie Aldi, Ikea oder die Fastfoodkette McDonalds ihren Kunden auf dem Parkplatz Stromtankstellen an. Mit dem Gemeinschaftsunternehmen Ionity betreiben auch die deutschen Autohersteller Schnellladesäulen; die Deutsche Telekom will an ihren Verteilerkästen Ladepunkte installieren.
Das Netz wächst schnell - das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur verzeichnet derzeit mehr als 8700 öffentliche Ladesäulen mit rund 17.200 Ladepunkten. Laut Berechnungen der Nationalen Plattform Elektromobilität werden im Jahr 2025 rund 130.000 bis 190.000 öffentliche Ladepunkte mit normaler Geschwindigkeit und rund 13.000 bis 19.000 öffentliche Schnellladepunkte benötigt. Zusätzlich müssten ungefähr 2,4 bis 3,5 Millionen private Ladepunkte bis 2025 installiert sein.
(W.Budayev--DTZ)