Chevron gibt im Bieterkampf um Anadarko auf
Im Bieterkampf um den US-Ölkonzern Anadarko ist eine Vorentscheidung gefallen: Chevron kündigte an, sein Angebot für das Unternehmen nicht erhöhen zu wollen. Damit machte Chevron am Donnerstag den Weg für den Konkurrenten Occidental Petroleum frei, der in seinem Griff nach Anadarko von dem Großinvestor Warren Buffett unterstützt wird.
Chevron-Chef Michael Wirth erklärte, dass der US-Konzern in den Bemühungen zur Übernahme von Anadarko nicht so weit gehen wolle, dass die Geschäftsergebnisse von Chevron und der Wert der Aktie beeinträchtigt würden. Es gehe nicht darum, "zu jedem Preis zu gewinnen". Drei Tage zuvor hatte Anadarko das Angebot des US-Ölförderers Occidental als "besser" als die Chevron-Offerte bezeichnet.
Die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett hatte Ende April angekündigt, Occidental mit einer Summe von zehn Milliarden Dollar (knapp neun Milliarden Euro) bei der Anadarko-Übernahme zu unterstützen. Occidental bietet 38 Milliarden Dollar für Anadarko, ohne Einrechnung der Anadarko-Schulen. Chevron bot 33 Milliarden Dollar.
Der Verwaltungsrat von Anadarko hatte die Chevron-Offerte bereits abgesegnet, als Occidental Ende April sein höheres Angebot ankündigte. Anadarko ist vor allem wegen seiner Operationen im sogenannten Permischen Becken begehrt, das sich vom Westen des US-Bundesstaats Texas bis nach New Mexico erstreckt. Es handelt sich neben dem Ghawar-Feld in Saudi-Arabien um das ergiebigste Ölfeld der Welt.
(O.Tatarinov--DTZ)