Uber bietet ab sofort in Berlin E-Bikes zum Verleih an
Feuerrot, modern und mit einem Einkaufskorb aus Metall ausgestattet: Der Fahrdienstvermittler Uber startet mit dem Verleih von Elektrofahrrädern in Berlin. Ab sofort könnten die E-Bikes in zwölf Bezirken der Hauptstadt über die Uber-App gemietet werden, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. Zunächst startet das Angebot namens Jump mit tausend Rädern. Im Laufe des Jahres sollen es mehr Räder und Bezirke werden, später auch weitere deutsche Städte.
Wer volljährig ist und über die App des Fahrdienstvermittlers verfügt, kann sich Räder im Umkreis anzeigen lassen und sie reservieren. Sie lassen sich dann über einen QR-Code entsperren und können nach dem Fahren überall im Geschäftsgebiet wieder abgestellt werden - derzeit umfasst dieses zwölf Berliner Bezirke. Auch eine Unterbrechung ist möglich, die Miete läuft dann nicht weiter.
Das Ganze kostet einen Euro zum Reservieren und Aufschließen des Fahrrads und dann zehn Cent pro Minute. Wer sein Rad allerdings außerhalb des Gebiets abstellt, zahlt eine Gebühr von 25 Euro dafür, dass es von dem Unternehmen wieder in den Bereich zurückgebracht wird. Das Fahren außerhalb der zwölf Bezirke ist grundsätzlich aber möglich. Die Bikes fahren bis zu 25 km/h, der Akku hat eine maximale Reichweite von bis zu 50 Kilometer.
Die Fahrräder und die dafür nötige Software werden in den USA entwickelt. Von dort stammt auch die Idee: Jump sei "in den Hügeln von San Francisco geboren" worden, sagte Christian Freese von Uber in Berlin. In der stets vollen US-Metropole habe sich zudem gezeigt, dass Menschen auch zunehmend vom Auto auf das Fahrrad wechseln.
Die Elektroräder von Jump gibt es in den USA in rund 20 Städten - in Europa sind es vier Metropolen: Berlin, Lissabon, Brüssel und Paris. In Deutschland sollen nach dem Start in Berlin weitere Städte hinzukommen, konkret wollte sich Uber dazu aber nicht äußern. Bei Unfällen und Schäden ist das Fahrrad versichert, der Fahrer ist außerdem über Uber haftpflichtversichert.
Uber steigt damit in einen umkämpften Markt ein, auf dem sich bereits eine Reihe von Anbietern aus dem In- und Ausland tummelt. Erst im vergangenen Jahr musste das Unternehmen Obike aus Singapur Konkurs anmelden. Uber hofft nun darauf, mit seinem "Premiumfahrrad" und dem umfassenden Mobilitätskonzept in einer einzigen App punkten zu können.
Sein klassisches Geschäft, nämlich dass Privatpersonen Kunden das eigene Auto als Taxi-Ersatz anbieten, kann das Unternehmen aus den USA in Deutschland wegen der gesetzlichen Regelungen bislang nicht betreiben. Uber Deutschland vermittelt hierzulande stattdessen etwa Fahrten an professionelle Chauffeure mit einem Personenbeförderungsschein.
(W.Budayev--DTZ)