Metro-Chef Koch verteidigt Verkauf der Supermarktkette Real
Der Chef von Metro, Olaf Koch, hat den grundlegenden Umbau des Handelskonzerns und den Verkauf der Supermarktkette Real verteidigt. "In einer Branche wie dem Handel, in der sich die Veränderungsdynamik immer weiter beschleunigt, ist Diversifikation Gift", sagte Koch der "Wirtschaftswoche". Um erfolgreich und zukunftsfähig zu sein, "muss man sich sehr klar fokussieren. Genau das tun wir jetzt".
Metro hatte sich am Mittwoch mit einem Konsortium um den Immobilien-Investor Redos auf "exklusive Vertragsverhandlungen" über den Verkauf von Real geeinigt. Der Handelskonzern will Real als Ganzes an Redos verkaufen und zunächst mit 24,9 Prozent am operativen Geschäft beteiligt bleiben. Frühestens nach drei Jahren kann der Konzern sich von diesem Anteil trennen. Ziel ist ein Vertragsabschluss im Sommer.
In den vergangenen Jahren hatte Metro bereits die Warenhauskette Galeria Kaufhof verkauft und den Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt und Saturn) abgespalten. "Das ist kein Niedergang, sonder das Ende des Konglomerats", sagte Koch der "Wirtschaftswoche".
Metro sei lange Zeit von der Überzeugung geprägt gewesen, "dass Größe die wichtigste Dimension des Geschäfts ist", sagte Koch weiter. Irgendwann "wurden die Schwächen eines aufgeplusterten Konzerns sichtbar." Inzwischen habe sich das geändert. "Der Konzern ist ein anderer. Der Umbau war grundlegend, aber es lohnt sich." Die Perspektiven als reiner Großhändler seien "hervorragend".
(W.Uljanov--DTZ)