US-Atomkraftwerk Three Mile Island stellt bis Ende September Betrieb ein
Das US-Atomkraftwerk Three Mile Island, in dem sich vor 40 Jahren der schlimmste Reaktorunfall in der Geschichte der USA ereignet hat, stellt bis Ende September seinen Betrieb ein. Da die Abgeordneten des Bundesstaates Pennsylvania nicht mehr rechtzeitig einen Rettungsplan verabschieden könnten, müsse die Anlage bis zum 30. September stillgelegt werden, teilte der Betreiber Exelon Generation am Mittwoch mit.
Das Atomkraftwerk hat eigentlich eine Betriebserlaubnis bis 2034, schreibt aber seit fünf Jahren rote Zahlen. Exelon hatte deshalb bereits vor zwei Jahren die Schließung von Three Mile Island für September 2019 angekündigt. Das Unternehmen beantragte aber auch Hilfen beim Bundesstaat, um die Anlage mit ihren rund 675 Arbeitsplätzen erhalten zu können. Eine solche Rettung könne nun aber nicht mehr rechtzeitig beschlossen werden, erklärte das Unternehmen.
Exelons Vize-Chef Bryan Hanson versprach, jedem Angestellten einen neuen Arbeitsplatz anzubieten, der bereit sei, dafür umzuziehen. "Das ist ein schwieriger Tag für unsere Mitarbeiter", erklärte er.
In einem Reaktorblock des Atomkraftwerks hatte sich im März 1979 eine teilweise Kernschmelze ereignet. Es handelte sich um einen "ernsten Unfall" der Kategorie fünf auf der Internationalen Bewertungsskala (INES). Die Atomunglücke von Tschernobyl und Fukushima wurden in die höchste Kategorie sieben eingestuft.
Bei dem Unfall in Three Mile Island hatte es keine Opfer gegeben. Rund 140.000 Menschen mussten jedoch vorübergehend ihre Häuser verlassen. Es dauerte sechs Jahre, bis der nicht betroffene Reaktor der Anlage als einziger wieder ans Netz gehen konnte.
(O.Tatarinov--DTZ)