Volkswagen zeigt seinen elektrischen Hoffnungsträger
Nach Käfer und Golf nun der ID.3: Volkswagen hat seinen neuen Hoffnungsträger vorgestellt, mit dem der Autobauer die Wende hin zur Elektromobilität einläuten will. Mit dem strombetriebenen Kompaktwagen solle die E-Mobilität aus der Nische geholt und "massentauglich" gemacht werden, kündigte VW-Manager Jürgen Stackmann an. Die ersten Fahrzeuge will Volkswagen bereits Mitte kommenden Jahres ausliefern; der Startpreis liegt nach Unternehmensangaben in Deutschland bei "unter 30.000 Euro".
"Wir können uns jetzt ändern" sagte Stackmann, Vertriebsvorstand der Marke Volkswagen, zum Start einer groß angelegten Marketingkampagne für den ID.3 am Mittwoch in Berlin. Volkswagen könne wegen seiner Größe dabei auch für die gesamte Industrie als Erneuerer fungieren, fügte er in seiner auf Englisch gehaltenen Rede hinzu.
Verhüllt lediglich noch durch eine Camouflage-Optik stellte Volkswagen das neue elektronische Aushängeschild des Autobauers vor und gab zugleich den Startschuss für Vorbestellungen für den ID.3. Für 1000 Euro können sich Interessenten einen Produktionsslot für eine Sonderedition des Elektrofahrzeugs sichern, das nach Unternehmensangaben vollständig CO2-neutral produziert werden soll. Der Preis für diese auf 30.000 Fahrzeuge limitierte Edition mit einer Reichweite von 420 Kilometern beginnt demnach bei "unter 40.000 Euro".
Der Basispreis des Serienmodells soll in Deutschland bei unter 30.000 Euro für die kleinste Version starten. Mit den drei Batteriegrößen der Serie sind laut VW Reichweiten von 330 bis zu 550 Kilometern nach dem Testzyklus WLTP möglich.
Volkswagen wolle zudem stets auch die realistische Reichweite angeben, betonte Stackmann, da diese je nach Fahrweise schwanken könne. Aufladen lassen sollen sich die Stromer binnen 30 Minuten. Details zu den Fahreigenschaften will der Autobauer auf der IAA im September bekanntgeben. Die Beschleunigung sei allerdings "begeisternd", sagte Stackmann. "Sie werden es lieben", fügte er hinzu.
Die Vorbestellungen zielen nach seinen Angaben nun zuvorderst auf die sogenannten "Early Adopter" ab, die frühzeitig auf neue Technologien setzen. Bislang ist der Anteil von Elektroautos in Deutschland noch äußerst überschaubar: Trotz kräftiger Zuwachsraten lag der Anteil aller alternativen Antriebsarten bei den Neuzulassungen im April bei gerade einmal 7,4 Prozent.
Als Märkte im Blick hat Volkswagen für den ID.3 neben dem Elektro-Vorreiter Norwegen nun zunächst vor allem den deutschen Markt, sowie die Niederlande, Österreich, Frankreich und Großbritannien.
Volkswagen hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit führend bei E-Autos zu werden. Dafür will der Autobauer bis 2025 mehr als 20 elektrische Modelle anbieten und eine Million Stromer jährlich verkaufen. Der Autobauer unterstreicht mit dem ID.3 nun, dass er den Abgasskandal endgültig hinter sich lassen und voll auf Elektromobilität setzen will.
Zwar sieht Stackmann auch Zukunftspotenzial in der Entwicklung von Brennstoffzellen, auf die etwa der weltgrößte Zulieferer Bosch verstärkt setzt. Die Mission von Volkswagen sei es aber "jetzt" eine Reduzierung der Emissionen zu erreichen, betonte er und verwies in seiner Rede zudem auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens und das Thema ökologischer Fußabdruck.
(O.Tatarinov--DTZ)