Bauern sollen Ferkel für Kastration künftig selbst betäuben dürfen
Bei der chirurgischen Kastration von Ferkeln sollen Bauern die Tiere künftig selbst betäuben dürfen. Das Bundeskabinett in Berlin beschloss am Mittwoch in Berlin eine Verordnung des Landwirtschaftsministeriums von Julia Klöckner (CDU), nach der die Verwendung des Narkosemittels Isofluran künftig auch durch die Landwirte oder andere "sachkundige Personen" erlaubt sein soll. Bislang ist dies Tierärzten vorbehalten.
Die Verordnung zielt darauf ab, für Betriebe eine "praxisreife Alternative" zur betäubungslosen Kastration von Ferkeln zu schaffen. Hintergrund ist, dass Bundestag und Bundesrat Ende vergangenen Jahres eine zweijährige Fristverlängerung für die von Tierschützern heftig kritisierte betäubungslose Kastration gebilligt hatten, da die derzeit verfügbaren Alternativen den Anforderungen der Praxis nicht gerecht würden.
Landwirte hatten zuvor vor einer Überforderung gewarnt und beklagt, dass es bislang keine für sie praktikablen Alternativen zur Ferkelkastration gebe. Diese wird für nötig gehalten, da männliche Schweine andernfalls den als unangenehm empfundenen Ebergeruch entwickeln können.
In Kraft treten soll die Verordnung, der Bundestag und Bundesrat noch zustimmen müssen, nun in der zweiten Jahreshälfte.
(W.Uljanov--DTZ)