Wegen USA? Chinas Exporte sind im April stark gesunken
Chinas Exporte sind im April stärker als erwartet gesunken. Die Volksrepublik, die derzeit mit den USA um eine Lösung im Handelsstreit ringt, verschiffte vergangenen Monat offiziellen Daten vom Mittwoch zufolge weltweit 2,7 Prozent weniger Waren als ein Jahr zuvor. Ökonomen hatten mit einem Plus von 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gerechnet.
Der Handelskonflikt zwischen beiden größten Volkswirtschaften der Welt zog dabei vor allem den Warenaustausch zwischen den USA und China in Mitleidenschaft: Chinas Exporte über den Pazifik in die Vereinigten Staaten sanken im April um 13,2 Prozent, wie die Zollbehörde in Peking mitteilte. Noch massiver schrumpften die Importe von Waren aus den USA - hier gab es einen Rückgang um 25,7 Prozent.
Der von US-Präsident Donald Trump immer wieder scharf kritisierte Außenhandelsüberschuss Chinas gegenüber den USA vergrößerte sich damit im April leicht auf 21 Milliarden Dollar (knapp 18,8 Milliarden Euro). Im März hatte er sich auf 20,5 Milliarden Dollar summiert, im gesamten vergangenen Jahr einen Rekordstand von 323,3 Milliarden Dollar erreicht.
Chinas Importe weltweit betrachtet legten indes im April um 4,0 Prozent zu. Zusammen mit den um 2,7 Prozent gesunkenen Exporten ergab sich daraus ein Überschuss von 13,8 Milliarden Dollar.
Eine chinesische Handelsdelegation reist in dieser Woche zur Vermeidung einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts in dieser Woche zu Verhandlungen in die USA. Trump hatte am Sonntag nach zuletzt optimistischen Signalen im Handelsstreit eine massive Zollerhöhung für chinesische Waren angekündigt. Ab Freitag würden die Zölle für chinesische Importe im Umfang von 200 Milliarden Dollar (178 Milliarden Euro) von zehn auf 25 Prozent erhöht. Außerdem drohte er erneut damit, künftig alle chinesischen Importe mit Zöllen zu belegen. (M.Dorokhin--DTZ)