IWF-Chefin: Handelsstreit zwischen USA und China bedroht Weltwirtschaft
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sieht in dem Handelsstreit zwischen den USA und China das derzeit größte Risiko für die Weltwirtschaft. "Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China sind die Bedrohung für die Weltwirtschaft", sagte Lagarde am Dienstag auf dem Paris Forum, einer Konferenz mit Finanzministern und Notenbankchefs aus rund 30 Ländern.
Lagarde sagte weiter, die Mischung aus "Gerüchten und Tweets" erschwere es, zu einer Lösung zwischen Peking und Washington zu kommen. Die IWF-Chefin spielte damit unter anderem auf US-Präsident Donald Trump an. Dieser hatte über den Kurzbotschaftendienst Twitter mitgeteilt, dass die USA die Zölle für chinesische Importe im Umfang von 200 Milliarden Dollar (178 Milliarden Euro) am Freitag von zehn auf 25 Prozent erhöhen.
"Wir müssen einen Handelskrieg zwischen China und den USA vermeiden", sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire. Trumps Zollerhöhung führe in eine "Sackgasse".
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) rief China und andere Länder bei der Konferenz auf, eine größere Offenheit über die Gelder zu schaffen, die sie verliehen. "Es gibt ein wachsendes Risiko durch wachsende Schulden", sagte Scholz. "Probleme" drohten, "wenn es keine Transparenz der Gläubiger gibt". Der Pariser Club der Gläubigerländer müsse hierbei stärker zusammenarbeiten. China war im vergangenen Jahr der größte Gläubiger der USA.
(A.Stefanowych--DTZ)