Pilotenstreik bei skandinavischer Fluglinie SAS beendet
Passagiere der skandinavischen Fluggesellschaft SAS können aufatmen: Arbeitgeber und die verhandelnde Gewerkschaft haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die SAS-Piloten beendeten daraufhin am Donnerstagabend nach fast einer Woche ihren Streik. Bis der Flugbetrieb wieder gänzlich normal läuft, könnte es allerdings noch bis zum Samstagmorgen dauern. Wegen des Ausstands waren über 4000 Flüge ausgefallen, mehr als 380.000 Passagiere waren betroffen.
"Ich bin erleichtert, unsere Kunden und Angestellten darüber zu informieren, dass wir diesen Konflikt nun hinter uns lassen können", sagte Unternehmenschef Rickard Gustafson am Donnerstagabend in Stockholm. Der Flugverkehr werde umgehend wieder starten, es werde ab Freitagmorgen aber noch rund 24 Stunden dauern, bis alles wieder normal laufe. "Viele Flugzeuge und Crews sind derzeit nicht am richtigen Ort", sagte der SAS-Chef.
Auch die schwedische Pilotengewerkschaft, die von den Gewerkschaften der SAS-Piloten in Norwegen und Dänemark unterstützt wird, bestätigte die Einigung. Demnach einigten sich die Tarifparteien auf 3,5 Prozent mehr Gehalt in diesem und drei Prozent im nächsten Jahr. Im Jahr 2021 soll es noch einmal vier Prozent mehr Geld geben. Vereinbart wurden zudem eine verbesserte Jobsicherheit sowie eine bessere Arbeitszeiteinteilung.
Gut 1400 SAS-Piloten in Schweden, Dänemark und Norwegen waren vor einer Woche wegen der ihrer Ansicht nach immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen in den Ausstand getreten. SAS transportiert jährlich rund 30 Millionen Passagiere und beschäftigt 10.000 Menschen.
Der Streik dürfte die Airline teuer zu stehen kommen. Analyst Jacob Pedersen von der Sydbank schätzte die Kosten auf rund 70 Millionen Kronen (6,5 Millionen Euro) pro Streiktag - das entspricht zusammen genommen ungefähr dem gesamten Nettoverlust der Airline im ersten Quartal.
(L.Møller--DTZ)