Deutsche Tageszeitung - Spanische Gerichte müssen Streit um werbenden Don Quijote entscheiden

Spanische Gerichte müssen Streit um werbenden Don Quijote entscheiden


Spanische Gerichte müssen Streit um werbenden Don Quijote entscheiden
Spanische Gerichte müssen Streit um werbenden Don Quijote entscheiden / Foto: ©

Spanische Gerichte müssen entscheiden, ob der berühmte Romanheld Don Quijote auch anderen als Manchego-Käse bewerben darf. Nach einem am Donnerstag verkündeten Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Luxemburg können grundsätzlich auch Bilder eine unzulässige Anspielung auf eine geschützte Ursprungsbezeichnung - wie hier Manchego - sein. (Az: C-614/17)

Textgröße ändern:

Mancha ist eine Region in Spanien südöstlich von Madrid. "Manchego" bedeutet "aus Mancha kommend" und ist eine EU-weit geschützte Bezeichnung für einen in Mancha hergestellten Schafskäse.

Überwiegend in Mancha spielt auch die spätmittelalterliche Ritter-Parodie Don Quijote des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes. Unter anderem kämpfte der Romanheld dort zu Pferde gegen Windmühlen.

Ein Käsehersteller aus der Mancha verwendet eine Reiterfigur und Windmühlen auf den Etiketten für Käse, der aber nicht die Voraussetzungen eines "Manchego" erfüllt. Dagegen klagte die Stiftung der Manchego-Hersteller. Der Oberste Gerichtshof in Madrid legte den Streit dem EuGH vor.

Der entschied nun, dass eine unzulässige Anspielung auf eine eingetragene und geschützte Ursprungsbezeichnung auch durch Bilder erfolgen kann. Entscheidend sei allein, ob ein "Element", hier Bilder eines Reiters oder von Windmühlen, bei den Verbrauchern eine gedankliche Verbindung zu dem herkunftsgeschützten Lebensmittel auslöst. Der Schutz richte sich dann auch gegen Hersteller, die aus der betreffenden Region - hier "aus Mancha" - kommen.

Dabei beziehe sich das EU-Recht natürlich auf die Verbraucher in der ganzen EU. Eine Anspielung auf eine Region sei aber schon dann unzulässig, wenn diese nur bei einem nennenswerten Teil der europäischen Verbraucher, hier etwa in Spanien, eine Verbindung zu dem herkunftsgeschützten Erzeugnis auslöst. Ob dies bei den an Don Quijote erinnernden Bildern und Manchego-Käse der Fall ist, müssen nun die spanischen Gerichte klären.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Studie: Vermögen in Deutschland deutlich gewachsen - große Ost-West-Unterschiede

Das Vermögen der Deutschen ist einer Studie zufolge in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Während das durchschnittliche Haushaltsnettovermögen 2010/2011 noch 195.200 Euro betrug, lag es 2021 rund 62 Prozent darüber bei 316.500 Euro, wie aus dem Sozialbericht 2024 hervorgeht, den mehrere Forschungseinrichtungen und das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Berlin vorlegten. Unter Berücksichtigung der Inflation lag der Zuwachs bei 39 Prozent.

Börsen angesichts des sich abzeichnenden Siegs Trumps im Plus

Anleger und Anlegerinnen in Europa haben positiv auf den sich abzeichnenden Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl reagiert. Die Börsen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien öffneten am Mittwochmorgen im Plus. Der Deutsche Aktienindex kletterte um 0,82 Prozent, in London lagen die Kurse 0,86 Prozent im Plus, in Paris um 1,11 Prozent und in Italien um 0,63 Prozent.

Aufträge für Industrie in Deutschland im September deutlich gestiegen

Die Aufträge für Industrieunternehmen in Deutschland sind nach einem deutlichen Rückgang im August im September spürbar gestiegen. Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe zog im Vergleich zum Vormonat um 4,2 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Das lag demnach vor allem an Großaufträgen - ohne deren Berücksichtigung betrug das Plus den Statistikern zufolge 2,2 Prozent.

Gewinneinbruch um fast 84 Prozent bei BMW im dritten Quartal

Der Autobauer BMW hat im dritten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Das Unternehmen verdiente nach Angaben vom Mittwoch unterm Strich zwischen Juli und September 476 Millionen Euro, das waren knapp 84 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür war neben einem umfangreichen Rückruf vor allem die "Kaufzurückhaltung in China".

Textgröße ändern: