Gericht gibt Ghosns Antrag auf Freilassung gegen Kaution statt
Ein Gericht in Tokio hat einem Antrag des inhaftierten Ex-Nissan-Chefs Carlos Ghosn auf Freilassung gegen Kaution stattgegeben. Das Gericht setzte die Kaution für den Automanager am Donnerstag auf 500 Millionen Yen (rund vier Millionen Euro) fest. Die Staatsanwaltschaft dürfte Berufung gegen diese Entscheidung einlegen.
Dem einst mächtigen Automanager wird in Japan eine Vielzahl von Finanzdelikten zur Last gelegt. Er war am 4. April erneut festgenommen worden - nur einen Monat, nachdem er nach rund hundert Tagen aus der U-Haft entlassen worden war.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 65-Jährigen unter anderem die Veruntreuung von Nissan-Geldern vor. Er soll zudem jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen bei Nissan deklariert und persönliche Verluste auf den japanischen Autobauer übertragen haben. Der einstige Vorzeigemanager, der auch jahrelang beim französischen Autobauer Renault an der Spitze stand, bestreitet alle Vorwürfe und sieht sich als Opfer einer Verschwörung.
(W.Uljanov--DTZ)