Deutsche Tageszeitung - Umfrage: Mehrheit der Mittelständler schließt Abwanderung ins Ausland aus

Umfrage: Mehrheit der Mittelständler schließt Abwanderung ins Ausland aus


Umfrage: Mehrheit der Mittelständler schließt Abwanderung ins Ausland aus
Umfrage: Mehrheit der Mittelständler schließt Abwanderung ins Ausland aus / Foto: © AFP

Der Großteil der mittelständischen deutschen Unternehmen kann sich einer Umfrage zufolge nicht vorstellen, Deutschland zu verlassen. Für 78 Prozent der befragten Mittelständlerinnen und Mittelständler kommt ein Umzug der Firma ins Ausland grundsätzlich nicht in Frage, wie die DZ Bank in Frankfurt am Main am Dienstag mitteilte. Dem Standort Deutschland attestieren die Unternehmen dennoch nur ein mittelmäßiges Zeugnis.

Textgröße ändern:

13 Prozent der befragten Firmeninhaber und Geschäftsführer könnten sich laut DZ Bank den Umzug einzelner Abteilungen ins Ausland vorstellen, acht Prozent würden ganze Standorte verlagern und rund fünf Prozent gar ihren Hauptsitz. Besonders niedrig ist die Bereitschaft sich ins Ausland zu orientieren unter den Betrieben der Baubranche und des Dienstleistungssektors. Dort wollen den Angaben nach 87 Prozent der Firmen in Deutschland bleiben.

Die Agrarwirtschaft ist indes eher dazu bereit ihre Unternehmenssitze ins Ausland zu verschieben. Knapp jedes zehnte Unternehmen wäre dazu bereit. "Noch ist der Standort Deutschland beim Mittelstand gesetzt, aber nicht bedingungslos", erklärte Stefan Beismann von der DZ Bank. Dass sich Firmen "trotz aller Widrigkeiten noch so heimatverbunden zeigen", hänge auch mit der traditionell hohen Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden und der Region zusammen.

Das Urteil für den Standort Deutschland fällt dennoch durchwachsen aus. Als Forschungsstandort erhält die Bundesrepublik die Note 3,0 auf einer Skala von 1 bis 6. Die Digitalisierung und die Effizienz der Behörden schneiden mit 4,5 deutlich schlechter ab. Die Planungssicherheit für Investitionen erhält die Note 3,3.

Für die Umfrage wurden laut DZ Bank zwischen 11. September und 10. Oktober des vergangenen Jahres gut 1000 Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen befragt. Die Befragung ist demnach repräsentativ.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Fehler bei Zwangsversteigerung: BGH urteilt über Abriss von Haus in Brandenburg

Über den drohenden Zwangsabriss eines Hauses im brandenburgischen Rangsdorf wegen eines Behördenfehlers entscheidet am Freitag (09.00 Uhr) der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Die betroffene Familie hatte das Grundstück 2010 bei einer Zwangsversteigerung gekauft. Es gehörte einem US-Bürger, der es geerbt hatte und von der Zwangsversteigerung nichts wusste. (Az. V ZR 153/23)

Korruptionsermittlungen in EU-Parlament: Huawai bekundet "Null Toleranz"

Nach der Einleitung von Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechung ehemaliger und aktueller EU-Parlamentarier hat der chinesische Technologiekonzern Huawei erklärt, er habe beim Thema Korruption "Null Toleranz". "Huawei nimmt diese Vorwürfe ernst und wird sich dringend mit den Ermittlern in Verbindung setzen, um die Situation genauer zu verstehen", sagte ein Konzernsprecher am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Dilemma für die US-Demokraten: Nein zu Trumps Haushalt würde Shutdown herbeiführen

In Washington hat die anstehende Entscheidung über einen Übergangshaushalt die oppositionellen Demokraten in ein Dilemma gestürzt. Bis Freitag um Mitternacht muss eine weitere Finanzierung der öffentlichen Ausgaben beschlossen sein - andernfalls würde eine Haushaltssperre zum sogenannten Shutdown führen, bei dem hunderttausende Staatsbedienstete in den Zwangsurlaub geschickt werden. Nachdem das Repräsentantenhaus am Dienstag einer Finanzierung bis zum 30. September zugestimmt hatte, muss nun noch der Senat entscheiden. Dort sind Trumps Republikaner auf die Unterstützung der Demokraten angewiesen, da eine Mehrheit von 60 Stimmen benötigt wird.

Verhandlungsführerin der Kommunen weist Tarifforderungen von Verdi zurück

Vor dem Beginn der dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Verhandlungsführerin der kommunalen Arbeitgeber, Karin Welge, den Forderungen der Gewerkschaft Verdi eine deutliche Absage erteilt. Die Forderungen der Gewerkschaft seien "unrealistisch", sagte Welge dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Freitagsausgaben). "Wir befinden uns seit über zwei Jahren in einer Rezession und auch die Inflation ist seit mehreren Monaten auf rund zwei Prozent zurückgegangen", sagte die Oberbürgermeisterin von Gelsenkirchen.

Textgröße ändern: