Umweltverbände fordern weniger Tierhaltung in Deutschland
Umweltverbände kritisieren die Klimaschutz-Pläne von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) als "zu unkonkret und unzureichend". Der Bioland-Experte Gerald Wehde erklärte am Donnerstag: "Nur mit einer Abstockung der Tierbestände können die Klimaziele in der Landwirtschaft erreicht werden." Klöckner wolle das aber nicht. Die Forderung der Umweltverbände würde auch für die Verbraucher große Veränderungen bedeuten.
Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müsste die deutsche Landwirtschaft zwischen elf und 14 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Allein die Hälfte davon könnten die Verbraucher durch eine geänderte Ernährungsweise bewirken, wie eine Studie des Öko-Instituts im Auftrag der Verbände der Klima-Allianz Deutschland ergab. "Eine Reduktion des Konsums von Milch- und Fleischprodukten um ein Viertel brächte eine jährliche Einsparung von 7,8 Millionen Tonnen CO2", erklärte Felix Domke vom Vegetarierverband ProVeg.
Ein Viertel weniger Fleisch und Milch bedeuten laut der Studie zwischen 20 und 24 Prozent weniger Milchkühe, Rinder, Schweine und Geflügel. Gerade eine Reduktion des Bestands an Kühen und Rindern wäre gut für das Klima, da diese bei der Verdauung viel Methan produzieren - ein Klimagas. Eine Reduktion des Tierbestands würde zudem die Menge an Gülle und Mist senken.
(Y.Ignatiev--DTZ)