Deutsche Firmen bewerten Standort USA deutlich schlechter
Spannungen im transatlantischen Handel und die Zollpolitik der US-Regierung verursachen große Unsicherheit bei deutschen Unternehmen mit Standorten in den USA. Lediglich 58 Prozent bewerten die USA noch als "guten" oder "sehr guten" Standort, wie eine am Donnerstag von der US-Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany) vorgestellte Umfrage ergab. Vor einem Jahr waren es noch 67 Prozent.
Der Pessimismus wächst: 37 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass die Bedingungen in den nächsten drei bis vier Jahren schlechter werden. 2018 waren es noch 21 Prozent. Nur 59 Prozent wollen ihre Aktivitäten in den USA ausbauen (2018: 70 Prozent).
Vor allem die Politik von US-Präsident Donald Trump kommt bei den deutschen Unternehmen schlecht weg. 78 Prozent bewerten die allgemeine Verlässlichkeit der Politik als "schlecht" oder "weniger gut". Konkret nach der Wirtschafts- und Industriepolitik gefragt, sind aber nur 35 Prozent unzufrieden - 30 Prozent sind zufrieden.
Umgekehrt halten 81 Prozent der US-Unternehmen Deutschland nach wie vor für einen guten oder sehr guten Standort (2018: 91 Prozent). 22 Prozent glauben, dass die Bedingungen schlechter werden. Dabei bemängeln 47 Prozent der US-Firmen die deutschen Energiepreise als zu hoch und 39 Prozent halten die hiesige digitale Infrastruktur für schlecht oder weniger gut.
An der Umfrage nahmen im Februar 39 US-Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von fast 34 Milliarden Euro in Deutschland sowie 45 deutsche Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von insgesamt knapp 35 Milliarden Euro in den USA teil.
(O.Tatarinov--DTZ)