Deutsche Tageszeitung - Britische Wirtschaft erleichtert über Brexit-Verschiebung

Britische Wirtschaft erleichtert über Brexit-Verschiebung


Britische Wirtschaft erleichtert über Brexit-Verschiebung
Britische Wirtschaft erleichtert über Brexit-Verschiebung / Foto: ©

Mit Erleichterung haben britische Unternehmen darauf reagiert, dass ein harter Brexit vorerst abgewendet ist. "Diese neue Verlängerung bedeutet, dass eine drohende Wirtschaftskrise verhindert werden konnte", erklärte die Geschäftsführerin des Industrieverbandes CBI, Carolyn Fairbairn, am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Nötig sei nun ein Neustart: Zum Wohle der Arbeitsplätze und Gemeinden müssten jetzt "alle politischen Anführer die Zeit gut nutzen".

Textgröße ändern:

Großbritannien und die EU hatten sich nur 48 Stunden vor einem drohenden Brexit ohne Abkommen auf eine bis zu sechsmonatige Verschiebung des Austrittsdatums geeinigt. Beide Seiten legten bei einem Sondergipfel in Brüssel in der Nacht als neuen Brexit-Termin den 31. Oktober fest. Großbritannien kann bei dieser "flexiblen" Verlängerung aber auch früher aus der Europäischen Union austreten oder den Brexit wieder rückgängig machen.

Nötig sei nun eine "ernsthafte überparteiliche Zusammenarbeit, um dieses Chaos zu beenden", forderte Fairbairn. CBI-Präsident John Allan sagte dem Radiosender BBC 4, wenn die Politiker nicht gemeinsam handelten, wäre die einzige weitere Option, erneut auf das Volk zurückzukommen und ein zweites Referendum abzuhalten.

Die Finanzmärkte reagierten wenig überrascht auf die Verschiebung, die an den Börsen bereits erwartet worden war. Das britische Pfund, das in der Nacht gegenüber dem Dollar leicht zugelegt hatte, stabilisierte sich am Donnerstagmorgen.

"Doch auch wenn das Pfund die Entwicklungen der vergangenen Nacht ignoriert hat, wird die Aussicht auf sechs weitere Monate Unsicherheit für die britische Wirtschaft spürbar sein", kommentierte Analyst Jasper Lawler von der London Capital Group. Die Widerstandskraft des Pfundes könne sich als nicht von Dauer erweisen.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Deutschlandweite Warnstreiks der Metall- und Elektroindustrie gehen weiter

Tausende Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie sind auch am Dienstag für mehr Lohn in den Warnstreik getreten. Allein in Baden-Württemberg legten am 12.000 Menschen ihre Arbeit nieder, wie die IG Metall mitteilte. Insgesamt beteiligten sich demnach über 100.000 Menschen an den bisherigen fünf Warnstreiktagen an Aktionen in dem Bundesland.

Uniper beginnt mit Rückzahlung von Staatshilfen

Der im Zuge der Energiekrise verstaatlichte Energiekonzern Uniper hat mit der Rückzahlung von Staatshilfen begonnen. Wie das Unternehmen in Düsseldorf am Dienstag bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen mitteilte, wurden Ende September dieses Jahres rund 530 Millionen Euro an den Bund überwiesen. Weitere Zahlungen sollen Anfang kommenden Jahres folgen.

Quartalszahlen: Saudi Aramco verzeichnet Gewinneinbruch wegen niedriger Ölpreise

Der saudiarabische Ölkonzern Saudi Aramco hat im dritten Quartal einen Gewinnrückgang von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Der Einbruch "war hauptsächlich auf die Auswirkungen niedrigerer Rohölpreise und nachlassender Raffineriemargen zurückzuführen", erklärte der Konzern am Dienstag. Trotz Produktionskürzungen und der sich verschärfenden Konflikte im Nahen Osten blieben die Rohölpreise zuletzt auf einem niedrigem Niveau.

Tesla in Grünheide erhöht Löhne um vier Prozent

Die rund 12.000 Beschäftigten des US-Autobauers Tesla im brandenburgischen Grünheide bekommen mehr Lohn. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, werden die Gehälter ab 1. November um vier Prozent erhöht. Das sei den Mitarbeitenden auf einer internen Versammlung mitgeteilt worden. Es ist den Angaben nach bereits die zweite Gehaltserhöhung in diesem Jahr, nachdem die Jahresentgelte in der Produktion im Februar pauschal um 2500 Euro gestiegen waren.

Textgröße ändern: