Viele Unternehmen unterschätzen Risiko von Cyber-Attacken
Zahlreiche Unternehmen unterschätzen dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zufolge die Gefahr durch Cyber-Sicherheitsvorfälle. Bei einer Umfrage sah nur jeder zwölfte Teilnehmer eine relevante Gefährdung des Betriebs durch Cyber-Angriffe, wie das BSI am Mittwoch mitteilte. Allerdings: 87 Prozent der von Cyber-Sicherheitsvorfällen Betroffenen gaben an, dass es 2018 zu Betriebsstörungen oder -ausfällen kam. Die Risiken von Cyber-Angriffen seien zu groß, als dass Unternehmen sie vernachlässigen könnten, mahnte BSI-Präsident Arne Schönbohm.
Das BSI befragte Ende Februar gut 1000 Unternehmen, Behörden und andere Institutionen anonym via Internet. Insgesamt war im Jahr 2018 jeder dritte teilnehmende Betrieb von Sicherheitsvorfällen betroffen - Großunternehmen hat es noch häufiger getroffen (43 Prozent).
Ein Angriff führte bei vielen Unternehmen nicht nur zum Produktionsstopp, sondern verursachte noch weitere Kosten. Zwei Drittel mussten in die Aufklärung der Vorfälle und die Wiederherstellung der IT investieren. 22 Prozent litten unter einem öffentlichen Ansehensverlust.
Als besonders gefährlich erachtet das BSI das Virus "Emotet". Dieses wird vor allem über gefälschte E-Mails im Namen von Kollegen, Geschäftspartnern oder Bekannten verbreitet und kann ganze Unternehmensnetzwerke lahmlegen. "Emotet" kann weitere Schadsoftware wie Banking-Trojaner nachladen. Weil es sich permanent verändert, kann es von Antivirus-Programmen nur schwer erkannt werden und die infizierten Systeme müssen in der Regel völlig neu aufgesetzt werden.
(Y.Ignatiev--DTZ)