Bafin hat keine Einwände gegen Verkauf von Generali-Lebensversicherungen
Die Finanzaufsicht Bafin hat den Verkauf von rund vier Millionen Lebensversicherungsverträgen der Generali an einen spezialisierten Abwickler genehmigt. Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, sei sie "nach intensiver Prüfung" zu der Auffassung gelangt, dass die "Belange der Versicherten ausreichend gewahrt sind". Der italienische Generali-Konzern hatte im Juli 2018 mitgeteilt, knapp 90 Prozent an seiner stillgelegten deutschen Tochter Generali Leben an den Abwickler Viridium zu verkaufen.
Generali erwartete Einnahmen von bis zu 1,9 Milliarden Euro. Viridium musste nachweisen, dass es genügend finanzielle Mittel sowie die technischen und betrieblichen Voraussetzungen für die Verwaltung der Verträge hat.
Die in Neu-Isenburg ansässige Viridium-Gruppe ist nach eigenen Angaben "führender Spezialist für das effiziente Management von Lebensversicherungsbeständen". Solche Abwicklungsfirmen führen Verträge von Versicherungskonzernen weiter, die derzeit ebenso wie zahlreiche Sparer unter der anhaltenden Niedrigzinsphase leiden und sich mit einer solchen Auslagerung teurer Altlasten entledigen können.
Da nach der Auslagerung keine neuen Verträge hinzukommen, reduziert sich der Bestand der Lebensversicherungen nach und nach und läuft schließlich aus. Verbraucherschützer warnen allerdings vor einer möglichen Schlechterstellung der Versicherten. Auch Gerhard Schick von der Bürgerbewegung Finanzwende kritisierte: "Die Generali lässt ihre Kunden im Regen stehen."
Es sei "sehr fraglich", ob eine Abwicklungsplattform eine ebensolche Stabilität aufweisen könne wie der Generali-Konzern. "Die Bafin mag die jetzigen Verhältnisse überprüfen können, aber die kritische Frage ist ja, was passiert in den nächsten Jahren im Service, mit der Stabilität und der Beteiligung der Kundschaft an den Überschüssen", erklärte Schick. "Hier haben wir sehr große Bedenken."
Viridium erklärte, die Firma sehe die Bafin-Entscheidung als "Beleg für das Vertrauen in die operative Leistungsfähigkeit und finanzielle Solidität" der Gruppe. Viridium geht davon aus, die Transaktion "demnächst abschließen zu können".
(L.Møller--DTZ)