Deutsche Tageszeitung - Internationale Energiewende-Konferenz in Berlin begonnen

Internationale Energiewende-Konferenz in Berlin begonnen


Internationale Energiewende-Konferenz in Berlin begonnen
Internationale Energiewende-Konferenz in Berlin begonnen / Foto: ©

In Berlin hat am Dienstag eine hochrangig besetzte internationale Konferenz zu den weitreichenden Folgen der globalen Energiewende begonnen. Diese Wende bedeute nicht nur den Umstieg auf erneuerbare Energien, sondern verschiebe auch "politische Grundkonstanten", erklärte Außenminister Heiko Maas (SPD), der die zweitägige Konferenz gemeinsam mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) eröffnete. Denn "das geopolitische Instrument Energie, wie wir es über Jahrzehnte kennengelernt haben", verliere seine Macht.

Textgröße ändern:

"Durch den Einsatz erneuerbarer Energien können sich Staaten in die Lage versetzen, ihre eigene Energiesicherheit zu erhöhen", erklärte Maas. Energiewendeländer könnten damit ihre strategischen und außenpolitischen Interessen unabhängiger verfolgen.

Altmaier erklärte, eine erfolgreiche Energiewende müsse "global und ganzheitlich" gedacht werden. Die Energiewende müsse in allen Sektoren erfolgreich sein und die sozio-ökonomische Komponente stets mitgedacht werden. Internationale Zusammenarbeit sei hierfür unerlässlich.

Im Zentrum des Berlin Energy Transition Dialogue (BETD), an dem neben Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) auch hochrangige Delegationen aus mehr als 50 Ländern sowie Vertreter aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft teilnehmen, sollen die Herausforderungen der Energiewende stehen - aber auch die Chancen.

Erörtert werden sollen dabei Fragen, wie der Strukturwandel beispielsweise in den Kohleregionen sozialverträglich gestaltet werden kann. Auch über die Möglichkeiten, wie die Digitalisierung die Energiewende effizienter machen kann, soll diskutiert werden.

Die Deutsche Energie-Agentur (Dena), neben dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) Mitveranstalterin der Konferenz, warnte im Vorfeld vor einem Verfehlen der Klimaziele in den kommenden Jahrzehnten. "Die Bundesregierung - aber auch manch ein Bundesland - hat in der Energiepolitik in den letzten Jahren vieles liegen lassen, wohlwissend, dass man hätte mehr tun müssen", sagte Dena-Chef Andreas Kuhlmann der "Augsburger Allgemeinen" vom Dienstag.

Die Klimaziele für 2020 würden deshalb sehr deutlich verfehlt. "Je länger wir zaudern, desto schwieriger wird es auch mit den Zielen für 2030", betonte Kuhlmann. Zugleich lobte er die Schülerproteste der "Fridays for Future"-Bewegung. "Die Schüler sind wirklich beharrlich, das hilft", sagte Kuhlmann. "Mit steigender Unterstützung in der Gesellschaft verfestigt sich das Fundament, das es der Politik möglich macht, im Klimaschutz endlich wieder mutiger zu sein."

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Ambitioniertes Wachstumsziel: Chinas Regierungschef hat "volles Vertrauen"

Der chinesische Regierungschef Li Qiang hält das ausgewiesene Wirtschaftswachstumsziel für das laufende Jahr weiterhin für erreichbar. "Wir haben volles Vertrauen in die Erreichung der diesjährigen Ziele und in die künftige Entwicklung der chinesischen Wirtschaft", sagte er am Dienstag bei der Eröffnung einer Handelsmesse in Shanghai. Li verwies auf bereits auf den Weg gebrachte Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft und deutete an, dass es weitere staatliche Hilfe geben könnte.

Immer weniger Gänsebraten: Erzeugung und Importe deutlich gesunken

Gänsebraten landet immer seltener auf den Tellern in Deutschland. Im Jahr 2023 wurde hierzulande 18,3 Prozent weniger Gänsefleisch erzeugt als zehn Jahre zuvor, wie das statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Der Großteil des in Deutschland angebotenen Gänsefleischs wird zudem importiert - und die Einfuhren halbierten sich in den vergangen zehn Jahren.

Reifenhersteller Michelin schließt zwei weitere Werke in Frankreich

Der Reifenhersteller Michelin hat die Schließung von zwei weiteren Werken in Frankreich angekündigt. Die westfranzösischen Standorte Cholet und Vannes werden bis 2026 dicht gemacht, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. 1254 Beschäftigte sind davon betroffen. Michelin hat vor dem Hintergrund eines schwachen Neuwagenmarktes und erstarkender Konkurrenz aus Asien ein hartes Jahr hinter sich.

Für weniger Metallschrott: Japanische Forscher schicken Satelliten aus Holz ins All

Japanische Forscher haben erstmals einen Satelliten aus Holz ins All geschickt. Der Mini-Satellit startete vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida mit einer Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX ins All, wie seine Konstrukteure, Wissenschaftler von der Universität Kyoto und das Holzunternehmen Sumitomo Forestry, am Dienstag mitteilten. Bei seinem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre soll der Holz-Satellit weniger umweltschädliche Metall-Reste hinterlassen als herkömmliche Satelliten.

Textgröße ändern: