Verband: Passagierkontrollen in Deutschland weniger effizient als im Ausland
Die Passagier- und Gepäckkontrollen auf Deutschlands Flughäfen sind laut Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft (BDL) weniger effizient als an großen Flughäfen im Ausland wie etwa London, Madrid oder Brüssel. Rund vier Prozent der Verspätungen in Deutschland im vergangenen Jahr seien auf die staatlich organisierten Luftsicherheits- und die Grenzkontrollen zurückzuführen, kritisiert der Verband in seinem am Montag veröffentlichten Infodienst "Luftfahrt aktuell". Die Branche schlägt vor, die Kontrollen an einigen großen Flughäfen zu übernehmen.
Verspätungen und Ausfälle im Luftverkehr waren im vergangenen Jahr stark gestiegen. Laut Verband wuchs die durchschnittlich Verspätung eines jeden Flugs europaweit von 12,4 Minuten 2017 auf 14,7 Minuten im Jahr 2018. Auch die Ausfälle nahmen demnach zu: Der Anteil der gestrichenen Flüge am gesamten Angebot erhöhten sich von 1,5 auf 2,0 Prozent.
Hauptursache ist laut Verband das starke Wachstum im Luftverkehr - es stoße am Boden und in der Luft an die Kapazitätsgrenzen, insbesondere bei der Organisation von Kontrollen. Dazu kamen 2018 die Eingliederung von Air Berlin, Fluglotsenstreiks in Südeuropa und eine besondere Häufung von Gewittern.
In diesem Jahr soll es besser werden - die Lage bleibe aber angespannt, warnte der Verband. Denn die anhaltende Nachfrage sorge dafür, dass der Luftverkehr in Deutschland weiter wachsen werde. Mitglieder des Verbandes sind große Fluggesellschaften und Flughäfen, aber auch die Deutsche Flugsicherung und der Duty-Free-Shop-Betreiber Heinemann.
(L.Møller--DTZ)