Südkoreanischer Firmen-Patriarch und Korean-Air-Chef Cho Yang Ho gestorben
Der umstrittene Chef der südkoreanischen Fluggesellschaft Korean Air, Cho Yang Ho, ist tot. Der Großunternehmer sei am Sonntag im Alter von 70 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles gestorben, teilte die Fluggesellschaft mit. Eine Todesursache wurde nicht genannt.
Cho musste sich zuletzt wegen Betrugs- und Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten. Er soll 20 Milliarden Won (16 Millionen Euro) unterschlagen und Aufträge an von Verwandten kontrollierte Unternehmen vergeben haben. Erst Ende März war er zudem aus dem Vorstand von Korean Air ausgeschlossen worden, behielt seine Führungsrolle aber inne.
Der Firmen-Patriarch stand an der Spitze des Großkonzerns Hanjin Group und kontrollierte 30 Prozent der Anteile von Korean Air. Unter seiner Führung konnte die Fluggesellschaft zwar viele Erfolge verbuchen. Er und seine Familie sorgten aber immer wieder für Skandale. Cho selbst wurde im Jahr 2000 wegen Steuerbetrugs verurteilt.
Im Dezember 2014 sorgte seine ältere Tochter Cho Hyun Ah mit einem Wutanfall für Schlagzeilen, nachdem ihr an Bord eines Flugs von New York nach Seoul in der ersten Klasse Macadamia-Nüsse in der Tüte statt in einer Schale serviert worden waren. Wegen Behinderung des Flugbetriebs wurde sie zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, die später in eine Bewährungsstrafe umgewandelt wurde.
Ihrer jüngeren Schwester wurde im vergangenen Jahr vorgeworfen, einen Werbemanager bei einem Arbeitstreffen mit einem Getränk beworfen zu haben.
(W.Budayev--DTZ)