Deutsche Tageszeitung - Verdi ruft Bankbeschäftigte zu weiteren Warnstreiks auf

Verdi ruft Bankbeschäftigte zu weiteren Warnstreiks auf


Verdi ruft Bankbeschäftigte zu weiteren Warnstreiks auf
Verdi ruft Bankbeschäftigte zu weiteren Warnstreiks auf / Foto: ©

Die Gewerkschaft Verdi hat Bankbeschäftigte in mehreren Bundesländern zu Streiks in der kommenden Woche aufgerufen. Die Angestellten sollten "deutlich machen, dass sie sich das brüskierende Verhalten der Arbeitgeber nicht gefallen lassen", erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Christoph Meister am Freitag. In zwei Tarifverhandlungsrunden hatte sich Verdi bislang nicht mit den privaten und öffentlichen Banken einigen können.

Textgröße ändern:

Die Gewerkschaft fordert für die 200.000 Bankbeschäftigten in Deutschland sechs Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Auszubildendenvergütung soll nach dem Willen Verdis um 100 Euro steigen.

Die Gehaltsforderungen seien "weit entfernt von dem, was sich unsere Branche leisten kann", sagte Karl von Rohr, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Verhandlungsführer der Banken-Arbeitgeber, nach der zweiten Verhandlungsrunde im März. Dazu erhebe Verdi noch unrealistische Forderungen zu Nebenthemen.

Die Gewerkschaft will einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung durchsetzen, da die Digitalisierung die Arbeitswelt im Bankensektor rasch und tiefgreifend verändere.

Zudem sei die Arbeitsbelastung der Bankangestellten durch Rationalisierungen und Umstrukturierungen stetig gestiegen. Deshalb fordert Verdi für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Die Arbeitnehmer sollen zwischen Gehaltssteigerungen und Freizeittagen wählen dürfen.

Zuletzt hatte es bereits in sieben Bundesländern Warnstreiks gegeben. Für die kommenden Woche rief Verdi unter anderem Beschäftigte in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und dem Saarland auf, die Arbeit niederzulegen.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

VW verzeichnet deutlichen Gewinneinbruch und kündigt Einsparungen an

Hohe Kosten und ein deutlich schwächelnder Absatz in China haben die Quartalszahlen des Volkswagen-Konzerns stark belastet. Der Konzern sieht nun "dringenden Bedarf", Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, wie er in Wolfsburg am Mittwoch mitteilte. Arbeitnehmervertreter indes forderten vor der am Mittwochmittag bei der Marke VW gestarteten zweiten Tarifrunde Verhandlungen über Zukunftskonzepte für alle Standorte und drohten andernfalls mit einer "Eskalation".

China legt WTO-Beschwerde gegen EU-Zölle auf E-Autos ein

China hat erbost auf das Inkrafttreten der Zusatzzölle der EU auf Elektroautos reagiert und eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht. Das Land werde "alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen der chinesischen Unternehmen entschieden zu schützen", erklärte das Handelsministerium in Peking am Mittwoch. Die EU hatte am Dienstag Zusatzzölle von bis zu 35,3 Prozent auf Elektroautos aus China endgültig beschlossen und in Kraft gesetzt.

IG Metall fordert offene Gespräche über die Zukunft von VW und droht mit Eskalation

Die Gewerkschaft IG Metall hat zukünftige Gespräche mit der Volkswagen-Führung an Bedingungen geknüpft. Er erwarte von VW, dass "die Bereitschaft erklärt wird, mit uns über ein tragfähiges Zukunftskonzept für alle Standorte in Verhandlungen zu gehen", sagte IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger am Mittwoch vor der mittlerweile begonnenen zweiten Tarifrunde in Wolfsburg. Diese Bereitschaft sei die "Eintrittskarte" für weitere Verhandlungen. Ansonsten werde die Gewerkschaft die "weitere Eskalation planen müssen".

Jugendliche surfen länger im Internet: Teenager fast 72 Stunden pro Woche online

Jugendliche in Deutschland verbringen einer neuen Studie zufolge wieder mehr Zeit im Internet. Die 16- bis 18-Jährigen sind derzeit im Durchschnitt 71,5 Stunden pro Woche online - das sind 1,6 Stunden mehr als im Vorjahr, wie eine am Mittwoch in Bonn veröffentlichte Befragung der Postbank zeigt. Die Internetnutzung stieg damit erstmals seit dem Coronajahr 2020 wieder an.

Textgröße ändern: