Bundesregierung warnt wegen Fachkräftemangels vor Wirtshaussterben
Die Bundesregierung warnt vor dem zunehmenden Fachkräftemangel in der Gastronomie. "Folgen daraus können mehr Ruhetage, verringerte Öffnungszeiten, oder verkleinerte Angebote auf Speisekarten, aber auch Betriebsschließungen sein", zitierte das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der FDP. Die Fachkräfteengpässe im Gastgewerbe können aus Sicht der Bundesregierung zum Hemmschuh für eine weitere gedeihliche Tourismusentwicklung werden.
"Das würde ländliche, oft strukturschwache Regionen besonders hart treffen", heißt es weiter. Gerade dort hätten Gaststätten eine soziale Funktion, etwa als Begegnungsstätte für Bürger und Vereine.
Die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe ist zwar zuletzt stetig angestiegen, wie aus der Antwort laut RND hervorgeht. Im Juni 2018 gab es in der Branche demnach rund 1,1 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, fast zwei Prozent mehr als zwölf Monate zuvor. Zudem seien in der Gastronomie rund 600.000 Minijobber beschäftigt. Jedoch könne die Beschäftigung mit der Nachfrage offenbar nicht Schritt halten: "Die Zahl der offenen Stellen und nicht besetzten Ausbildungsplätze im Gastgewerbe wächst ebenfalls."
Der tourismuspolitische Sprecher der FDP Marcel Klinge, warf der Bundesregierung Untätigkeit vor: "Die Regierung unternimmt rein gar nichts gegen das drohende Wirtshaussterben", sagte er dem RND (Freitagsausgaben). Sie sei sich der massiven Folgen des Fach- und Arbeitskräftemangels im Gastgewerbe zwar bewusst, gehe die Probleme aber nicht an. Für Maßnahmen gibt es keine konkreten Zeitpläne oder Erfolgskontrollen - "dafür aber fünf Jahre alte Broschüren."
(A.Stefanowych--DTZ)