Untersuchungshaft von Automanager Ghosn bis zum 14. April verlängert
In Tokio hat ein Gericht die Untersuchungshaft des früheren Nissan- und Renault-Chefs Carlos Ghosn bis zum 14. April verlängert. Das Gericht in der japanischen Hauptstadt gab damit am Freitag einem Antrag der Staatsanwaltschaft statt.
Der einst mächtige Automanager war am Donnerstag erneut festgenommen worden - nur einen Monat, nachdem er nach rund hundert Tagen aus der U-Haft entlassen worden war. Die Staatsanwaltschaft hat im Zuge ihrer Ermittlungen neue Vorwürfe gegen den 65-Jährigen erhoben.
Ghosn soll demnach zwischen Ende 2015 und Mitte 2018 insgesamt 15 Millionen Dollar (13,4 Millionen Euro) an Nissan-Geldern an eine de facto von ihm kontrollierte Gesellschaft transferiert haben. Davon soll er fünf Millionen Dollar für Privatzwecke abgezweigt und davon unter anderem eine Luxusyacht finanziert und Investitionen in ein Unternehmen seines Sohnes in den USA getätigt haben.
Ghosn war bereits zuvor in mehreren Punkten finanzielles Fehlverhalten vorgeworfen worden. Er soll jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen bei Nissan deklariert und persönliche Verluste auf den japanischen Autobauer übertragen haben.
Ghosn wurde am 19. November festgenommen. Nach hundert Tagen wurde er gegen eine hohe Kaution und unter strengen Auflagen freigelassen. Der einstige Vorzeigemanager, der auch jahrelang beim französischen Autobauer Renault die Geschicke lenkte, bestreitet alle Vorwürfe und sieht sich als Opfer einer Verschwörung.
(L.Møller--DTZ)