6000 Bauern demonstrieren in Münster wegen strengerer Düngeregeln
Rund 6000 Landwirte aus fünf Bundesländern haben am Donnerstag auf dem Domplatz in Münster wegen der geplanten Verschärfung des Düngerechts demonstriert. An den Protesten beteiligten sich Bauern aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern, wie der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) mitteilte. Zu den Kundgebungsteilnehmern sprachen auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Agrarministerin Ursula Heinen-Esser (beide CDU).
Die Bundesregierung arbeitet derzeit an strengeren Vorgaben für die Düngung der Felder. Sie kommt damit einer Aufforderung der EU-Kommission nach, die Deutschland mit Strafzahlungen droht, sollte die Nitratbelastung im Grundwasser nicht schneller und stärker sinken als bislang geplant.
Beim Düngen gelangt Nitrat in die Umwelt, was potenziell schädlich für Mensch und Natur ist. Belastetes Wasser ist vor allem für Säuglinge gefährlich. Wasserverbände und Umweltorganisationen warnen, dass durch die Wasseraufbereitung Kostensteigerungen für Verbraucher drohen.
Die Kommission fordert Änderungen unter anderem bei den Sperrzeiten für das Aufbringen von Festmist sowie für den Einsatz von Düngemitteln auf Grünland. Im Vorfeld der Protestversammlung in Münster hatte eine Sprecherin Klöckners betont, eine Änderung der Düngeverordnung gehe "nicht gegen, nur mit den Bauernfamilien".
WLV-Präsident Johannes Röring forderte auf der Münsteraner Kundgebung die beiden Ministerinnen auf, die starke Kürzung der maximal erlaubten Düngemenge zurückzunehmen und die aus Verbandssicht offenkundigen Schwächen bei der Ausweisung von belasteten Gebieten zu beheben. Zugleich wies Röring aber darauf hin, dass sich auch die Landwirtschaft in der Pflicht sehe, flächendeckend eine Trendwende hin zu sinkenden Nitratwerten zu schaffen.
(L.Møller--DTZ)