Haftpflichtversicherungen im Test: Vier von fünf versichern auch geliehene Sachen
Die meisten Haftpflichtversicherungen zahlen mittlerweile auch, wenn der Versicherte eine gemietete, geliehene oder geleaste Sache beschädigt. Das Vergleichsportal Verivox nahm 247 Haftpflichttarife unter die Lupe - 191 Tarife und damit 77 Prozent versichern auch Geliehenes. Dieser Schutz koste nur wenige Euro mehr im Jahr, erklärte Verivox am Mittwoch.
Die meisten dieser Versicherungen machen allerdings Einschränkungen bei der Höchstsumme. Bei 97 Tarifen lag diese bei 10.000 Euro oder niedriger, wie Verivox mitteilte. 32 Tarife im Vergleich versichern auch Millionensummen. Allerdings erreichen geliehene Sachen auch selten Millionenwerte.
Schäden an Leihsachen sind eigentlich nicht versichert: So steht es in den Musterbedingungen des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft. Dahinter stecke die Idee, dass geliehene Sachen wie eigene behandelt werden sollen, erläuterte Verivox. Schäden an eigenen Sachen zahlt die Haftpflichtversicherung nicht.
Doch diese Regelung, die viele Verbraucher überrascht habe, sei in den vergangenen Jahren "nachgebessert" worden, erklärte das Vergleichsportal. Die Tarife, die Schäden an geliehenen Sachen einschließen, kosten demnach nur sieben Euro mehr als die zehn günstigsten Familientarife im Test, nämlich 55 Euro.
"Lange waren Schäden an geliehenen Sachen nur bei besonders hochwertigen Tarifen versicherbar. Das Bild hat sich grundlegend geändert", sagte Wolfgang Schütz von Verivox.
(P.Vasilyevsky--DTZ)