Putin und Altmaier eröffnen am Dienstag erstes Daimler-Werk in Russland
Der Autokonzern Daimler eröffnet am Mittwoch in Moskau (12.00 Uhr MESZ) seine erste Fabrik in Russland. Zur Feier reisen Konzernchef Dieter Zetsche, der russische Präsident Wladimir Putin und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an. Daimler investierte mehr als 250 Millionen Euro in das Werk und schuf mehr als 1000 Arbeitsplätze.
In dem Werk im Industriepark Esipowo, 40 Kilometer nordwestlich der russischen Hauptstadt, sollen Limousinen der E-Klasse und später auch SUV für den russischen Markt vom Band laufen. Diese Fahrzeuge sind besonders unter Russlands Reichen und Regierungsfunktionären beliebt.
Altmaier will die Reise nach Russland auch nutzen, um bei Putin, Energieminister Alexander Nowak sowie Industrie- und Handelsminister Denis Manturow für die "Schaffung eines günstigen Klimas für alle Investoren zu werben". Die "engen wirtschaftlichen Beziehungen" zwischen Deutschland und Russland hätten unter der Ukraine-Krise und den anschließenden Sanktionen der Europäischen Union gegen Moskau stark gelitten, erklärte er am Dienstag. "Beide Seiten haben ein großes Interesse daran, neues Vertrauen zu schaffen, um die Partnerschaft dauerhaft zu stärken."
Mit eigenen Werken sind in Russland auch Daimlers deutsche Konkurrenten Volkswagen und BMW präsent. Kürzlich kündigte zudem Opel den Wiedereintritt in den russischen Markt unter dem Dach des neuen französischen Eigentümers PSA an.
Der russische Automarkt ist im vergangenen Jahr stark gewachsen. Die Zahl der Neuzulassungen nahm um 12,8 Prozent auf 1,8 Millionen zu. Die Hersteller erwarten für dieses Jahr ein Wachstum um weitere 3,6 Prozent auf 1,87 Millionen Fahrzeuge.
Das ist aber weit weg vom Rekordjahr 2012, als die Hersteller in Russland fast drei Millionen Neuwagen verkauften. Damals war Russland der zweitgrößte Automarkt in Europa nach Deutschland.
Dann stürzte der Markt aber hart ab. Zwischen 2012 und 2016 halbierten sich die Verkaufszahlen. Gründe dafür waren der starke Wertverlust der russischen Währung, der schwache Ölpreis sowie die Sanktionen wegen der Krim-Annexion. 2017 erholte sich die russische Wirtschaft wieder von der Rezession, bleibt aber nach wie vor hinter der Boomphase vor 2012 zurück.
(L.Møller--DTZ)