Italiens Wirtschaftsminister rechnet mit stagnierendem Wachstum 2019
Italiens Wirtschaftsminister Giovanni Tria rechnet in diesem Jahr nicht mit einem Wachstum der heimischen Volkswirtschaft. "Wir steuern auf ein Nullwachstum zu", sagte er am Sonntag bei einer Veranstaltung in Florenz. Änderungen am Ausgabenprogramm der Regierung lehnte der parteilose Minister ab.
In ganz Europa lasse das Wirtschaftswachstum derzeit nach, sagte Tria weiter. "Auch Deutschland steht still". Und Italien wachse seit Jahren um einen Prozentpunkt weniger als die anderen europäischen Länder.
Niemand habe Rom zu einer Korrektur seiner Haushaltspolitik aufgefordert, sagte Tria weiter. "Daher schließe ich das aus."
2018 war die Wirtschaft des Landes um 0,9 Prozent gewachsen. Die italienische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds rechnen für 2019 mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent in Italien. Die EU-Kommission ist deutlich pessimistischer und geht von 0,2 Prozent aus.
Die EU-Kommission hatte Ende vergangenen Jahres die Haushaltsplanungen der populistischen Regierung in Rom für 2019 zunächst scharf kritisiert und mit einem Strafverfahren gedroht. Nach dem Verzicht Roms auf rund zehn Milliarden Euro Ausgaben einigten sich beide Seiten schließlich.
Nach Senkung ihrer Wachstumsprognose im Februar forderte die Kommission die Regierung in Rom auf, den Staatshaushalt zu sanieren und über Reformen Risiken für die Wirtschaft zu verringern. Italiens Gesamtverschuldung ist mit gut 130 Prozent der Wirtschaftsleistung die zweithöchste in der Eurozone.
(L.Møller--DTZ)