Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post gestartet
In Kassel ist die erste von zunächst drei geplanten Verhandlungsrunden über einen neuen Tarifvertrag bei der Deutschen Post gestartet. Wie die Arbeitgeberseite DHL am Mittwoch mitteilte, laufen die Gespräche seit dem Vormittag. Die Gewerkschaft Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn und zusätzliche Urlaubstage für die 170.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post.
Die Arbeitgeber verwiesen darauf, die Balance zwischen Lohnsteigerungen und wirtschaftlicher Tragfähigkeit finden zu müssen. Seit dem letzten Tarifabschluss seien die Gehälter um 11,5 Prozent gestiegen. Gleichzeitig erlaube die Bundesnetzagentur für die kommenden zwei Jahre "keine ausreichenden Preissteigerungsspielräume trotz schrumpfender Briefmenge und hoher Investitionsbedarfe", erklärte die DHL. Die Forderungen der Gewerkschaft ignorierten das.
Verdi will sieben Prozent mehr Lohn für alle Beschäftigten und höhere Ausbildungsvergütungen. "Nur mit deutlichen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten lassen sich die noch immer hohen Kosten und Lebensmittelpreise bewältigen", erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis am Dienstag. Zudem setzen sich die Arbeitnehmervertreter für drei Tage mehr Urlaub für alle und einen zusätzlichen Urlaubstag für Gewerkschaftsmitglieder ein. Steigende Paketmengen und höheres Gewicht der Ladungen machten zusätzliche Freizeit nötig.
Die DHL wolle "konstruktiv und lösungsorientiert" in die Verhandlungen gehen und ein "gutes und langfristig tragfähiges Ergebnis" erzielen. Eine zweite Tarifrunde soll am 23. und 24. Januar stattfinden, das dritte Treffen ist laut Verdi für den 12. und 13. Februar geplant. Ort der Verhandlungen ist jeweils Kassel.
(V.Korablyov--DTZ)