Deutsche Tageszeitung - Tausende bei Trauerzug für Surinames Ex-Diktator und Ex-Präsident Bouterse

Tausende bei Trauerzug für Surinames Ex-Diktator und Ex-Präsident Bouterse


Tausende bei Trauerzug für Surinames Ex-Diktator und Ex-Präsident Bouterse
Tausende bei Trauerzug für Surinames Ex-Diktator und Ex-Präsident Bouterse / Foto: © AFP

Bei einem Trauerzug in Suriname haben sich tausende Menschen vom ehemaligen Diktator und Präsidenten des südamerikanischen Landes, Desi Bouterse, verabschiedet. Der Wagen mit dem uniformierten Leichnam Bouterses zog am Samstag begleitet von einer inoffiziellen Fahrzeugkolonne sowie den ebenfalls uniformierten engsten Verbündeten des Verstorben durch die Hauptstadt Paramaribo. Am Straßenrand versammelten sich Tausende Anhängerinnen und Anhänger des umstrittenen Ex-Präsidenten.

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Die Regierung Surinames hatte ein Staatsbegräbnis für Bouterse, der wegen der Hinrichtung politischer Gegner verurteilt worden war, ausgeschlossen. Die Flaggen wehten an den Regierungsgebäuden am Samstag aber auf Halbmast.

Bouterse war Ende Dezember im Alter von 79 Jahren offiziellen Angaben zufolge an einem Leberversagen gestorben. Er wurde 2010 vom Parlament ins Präsidentenamt gewählt und blieb ein Jahrzehnt lang an der Macht. Bereits von 1980 bis 1987 hatte er die frühere niederländische Kolonie Suriname während eines Bürgerkriegs als Chef einer Militärjunta geführt. Nach einem zweiten Putsch im Jahr 1990 war Bouterse zudem ein Jahr im Amt geblieben.

In den Niederlanden wurde Bouterse 1999 wegen Drogenhandels zu elf Jahren Haft verurteilt. 2023 war zudem ein Urteil für eine 20-jährige Haftstrafe gegen ihn wegen der Hinrichtung von 15 Menschen im Jahre 1982 bestätigt worden. Er selbst hatte eine Verwicklung in die Tötungen abgestritten. Während des zwölf Jahre andauernden Prozesses blieb Bouterse den Gerichtsverhandlungen fern und blieb bis zu seinem Tod ein Flüchtiger.

Der Ex-Staatschef war besonders bei der Arbeiterklasse und den Armen in Suriname weiter beliebt. Er hatte unter anderem eine kostenlose Gesundheitsversorgung und einen Mindestlohn eingeführt.

(W.Budayev--DTZ)

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