Deutsche Tageszeitung - Kryptowährungs-Unternehmer Do Kwon wegen Betrugs vor New Yorker Gericht

Kryptowährungs-Unternehmer Do Kwon wegen Betrugs vor New Yorker Gericht


Kryptowährungs-Unternehmer Do Kwon wegen Betrugs vor New Yorker Gericht
Kryptowährungs-Unternehmer Do Kwon wegen Betrugs vor New Yorker Gericht / Foto: © AFP/Archiv

Nach der Auslieferung des südkoreanischen Kryptowährungsunternehmers Do Kwon an die USA ist er am Donnerstag einem Bundesrichter in New York vorgeführt worden. Der Richter eröffnete ein Verfahren wegen Betrugs und Geldwäsche gegen den 33-Jährigen, der fast ein Jahr lang vor den Behörden der USA und Südkoreas auf der Flucht gewesen war. Bei einem Schuldspruch in allen neun Anklagepunkten droht ihm eine Verurteilung zu bis zu 130 Jahren Haft.

Textgröße ändern:

Kwon müsse sich wegen der betrügerischen Täuschung von Anlegern über den wahren Wert seines Kryptowährungsunternehmens Terraform Labs verantworten, erklärte US-Justizminister Merrick Garland. Demnach hatte Kwon Anleger um insgesamt mehr als 40 Milliarden Dollar (38,8 Milliarden Euro) gebracht. Die Kryptowährung Terra war im Mai 2022 zusammengebrochen.

Wegen des Betrugs wird auch in seinem Heimatland gegen Kwon ermittelt. Sein Geschäftspartner, von dem nur die Initialen J. C. H. mitgeteilt wurden, wurde Anfang Februar 2024 von Montenegro an Südkorea ausgeliefert.

Kwon war der Chef und Mitgründer des Startups Terraform Labs mit Sitz in Singapur, das die Kryptowährungen TerraUSD und die Schwesterwährung Luna herausgab. Der Unternehmer gab die beiden Währungen als sogenannte Stablecoins aus, die an traditionelle Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind, um starke Wertschwankungen zu verhindern. In Wirklichkeit sicherte Kwon seine Kryptowährungen aber nicht mit sicheren Anlagen wie Staatsanleihen ab.

Beide implodierten im Mai 2022, Terraform Labs ging pleite und Kwon setzte sich ab. Südkorea hatte daraufhin Interpol angerufen, um Kwon zur weltweiten Fahndung in 195 Interpol-Mitgliedsstaaten ausschreiben zu lassen.

Kwon floh von Südkorea über Singapur nach Montenegro. Dort wurde er im März 2023 am Flughafen der Hauptstadt Podgorica festgenommen, als er mit einem gefälschten costaricanischen Pass nach Dubai fliegen wollte. Bei seiner Festnahme gehörte Kwon zu den weltweit meistgesuchten mutmaßlichen Wirtschaftskriminellen.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Tausende bei Trauerzug für Surinames Ex-Diktator und Ex-Präsident Bouterse

Bei einem Trauerzug in Suriname haben sich tausende Menschen vom ehemaligen Diktator und Präsidenten des südamerikanischen Landes, Desi Bouterse, verabschiedet. Der Wagen mit dem uniformierten Leichnam Bouterses zog am Samstag begleitet von einer inoffiziellen Fahrzeugkolonne sowie den ebenfalls uniformierten engsten Verbündeten des Verstorben durch die Hauptstadt Paramaribo. Am Straßenrand versammelten sich Tausende Anhängerinnen und Anhänger des umstrittenen Ex-Präsidenten.

Scholz hält Musks Eintreten für die AfD für bedenklich

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht die persönlichen Angriffe von Elon Musk gegen ihn und weitere deutsche Spitzenpolitiker zwar gelassen, das Eintreten des US-Techonlogiemilliardärs für die AfD hält er jedoch für bedenklich. "Als Sozialdemokraten sind wir es seit dem vorletzten Jahrhundert gewöhnt, dass es reiche Medienunternehmer gibt, die sozialdemokratische Politik nicht schätzen - und mit ihrer Meinung auch nicht hinter dem Berg halten", sagte Scholz dem Magazin "Stern". "Da muss man cool bleiben".

Japan kritisiert Bidens Nein zu Übernahme von US Steel durch Nippon-Konzern

Die japanische Regierung hat das Nein von US-Präsident Joe Biden zur Übernahme des US-Stahlkonzerns US Steel durch den japanischen Konkurrenten Nippon Steel kritisiert. "Es ist unverständlich und bedauernswert, dass die Biden-Regierung diese Entscheidung unter Anführung nationaler Sicherheitsbedenken getroffen hat", erklärte der japanische Industrieminister Yoji Muto am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. "Die japanische Regierung hat keine andere Wahl, als dies ernst zu nehmen", fügte er hinzu.

Oberster US-Mediziner fordert Krebs-Warnhinweise auf alkoholischen Getränken

Der oberste US-Mediziner hat die Einführung von Krebs-Warnhinweisen auf alkoholischen Getränken gefordert. Alkohol sei eine "anerkannte, vermeidbare Ursache für Krebs", erklärte Vivek Murthy, der als sogenannter Surgeon General den öffentlichen Gesundheitsdienst in den USA leitet, am Freitag. Alkoholkonsum sei in den USA für rund 100.000 Krebserkrankungen und 20.000 Krebstote jährlich verantwortlich. Der US-Kongress müsse daher die 1988 in den USA eingeführten Alkohol-Warnhinweise auf Getränken überarbeiten und auch auf das Krebsrisiko hinweisen.

Textgröße ändern: