IWF-Chefin Lagarde warnt vor neuen Turbulenzen in der Eurozone
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat vor neuen Turbulenzen in der Eurozone gewarnt. Das Bankensystem in den Ländern mit der Gemeinschaftswährung sei nicht krisenfest genug, sagte sie am Donnerstag auf einer Konferenz in Paris. "Die Währungsunion ist widerstandsfähiger als vor zehn Jahren, aber es reicht noch nicht aus", betonte Lagarde.
Viele Privathaushalte und Unternehmen trügen immer noch "schmerzhafte Narben" der Finanzkrise, in die die Weltwirtschaft 2008 gestürzt war, sagte die IWF-Chefin. Die Eurozone müsse deshalb die "Bankenunion und die der Kapitalmärkte vollenden", forderte sie.
Die sogenannte Bankenunion sieht eine Übertragung nationaler Kompetenzen auf zentrale europäische Institutionen sowie einheitliche Richtlinien der Finanzmarktaufsicht vor. Weitergehende Reformen, etwa der von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geforderte Eurozonen-Haushalt, scheiterten bislang an den gegensätzlichen Interessen der Mitgliedstaaten.
(L.Møller--DTZ)