Lufthansa-Chef Spohr vertraut weiter auf Boeing
Lufthansa-Chef Carsten Spohr setzt weiter auch auf Boeing. Deutschlands größte Airline habe das Vertrauen in den US-Flugzeugbauer "nicht verloren", sagte Spohr nach Unternehmensangaben vom Mittwoch bei einer Veranstaltung in New York. Boeing habe über die Jahrzehnte "wundervolle" Flugzeuge gebaut. Mit Blick auf die Debatte um die Sicherheit von Boeing-Flugzeugen vom Typ 737 MAX sagte Spohr, er sei sicher, dass sie dieses aktuelle Problem lösen.
Im kommenden Jahr will die Lufthansa demnach über den Kauf einer dreistelligen Anzahl von Kurzstreckenflugzeugen entscheiden. In Frage kommen dabei neben der Boeing 737 MAX auch der A320neo des europäischen Boeing-Konkurrenten Airbus, der A220 - früher bekannt als Bombardier C-Series - sowie ein Modell des brasilianischen Herstellers Embraer. Die neuen Flugzeuge sollen dann als Ersatz für bis dahin ausgemusterte A319 und Bombardier CRJ dienen.
Derzeit darf die gesamte 737-MAX-Flotte infolge zweier tödlicher Flugzeugunglücke nicht mehr abheben. Am 10. März war eine 737 MAX 8 der Ethiopian Airlines mit 157 Menschen an Bord kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt. Im Oktober verunglückte eine Lion-Air-Maschine des gleichen Typs vor der indonesischen Insel Java. Die Abstürze wiesen Ähnlichkeiten auf. Derzeit prüft Boeing anhand von Testflügen die Wirksamkeit eines Softwareupdates für den betroffenen Flugzeugtyp. Im Fokus der Ingenieure steht vor allem das Trimmsystem MCAS.
(Y.Ignatiev--DTZ)