Deutsche essen weniger Schwein und mehr Geflügel
Das Schweineschnitzel bekommt zunehmend Konkurrenz von der Hähnchenbrust. Laut der am Dienstag veröffentlichten Versorgungsbilanz des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) landet immer weniger Schweinefleisch auf den Tellern. Im vergangenen Jahr aß jeder Deutsche statistisch gesehen 35,7 Kilogramm Schwein. 1998 waren es noch 40,7 Kilo. Der Verzehr von Geflügel stieg hingegen von 9,1 auf 13,2 Kilogramm pro Kopf.
Insgesamt nahm der Fleischkonsum etwas ab, von 63,2 auf 60,1 Kilogramm. Die deutschen Bauern und Schlachthöfe haben ihre Produktion dennoch deutlich ausgeweitet, von rund 6,5 Millionen Tonnen auf 8,5 Millionen Tonnen. Das Fleisch landet aber immer öfter im Ausland: Der Export hat sich seit 1998 vervierfacht.
Während Geflügel in Deutschland immer beliebter wird, haben andere Fleischarten wie Rind, Schaf, Ziege, Pferd und Innereien deutlich an Marktanteil verloren. Beliebteste Geflügelsorte ist mit großem Abstand das Huhn vor Truthahn, Ente und Gans.
Nach Ansicht von Torsten Staack, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands, hat der Rückgang beim Schwein vielfältige Gründe. So werde in Kantinen häufig aus logistischen Gründen auf Schweinefleisch verzichtet, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Denn beim Geflügel spielen, wie auch beim Rind, beispielsweise religiöse Gründe keine Rolle auf dem Speiseplan." Auch bei Fertigprodukten im Supermarkt komme verstärkt Geflügelfleisch zum Einsatz.
Friedrich-Otto Ripke, Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft, teilte der "NOZ" mit: "Wir gehen davon aus, dass dieser Trend eines steigenden Geflügelfleischkonsums anhalten wird." Das fettarme Fleisch passe zu modernen Ernährungstrends.
(W.Budayev--DTZ)