Bayer schließt in USA Millionen-Vergleich im Streit um Blutgerinnungshemmer
Der Medikamentenhersteller Bayer hat in den USA einen millionenschweren Vergleich mit Klägern wegen seines Blutgerinnungshemmers Xarelto geschlossen. Demnach zahlen Bayer und die belgische Arzneimittelfirma Janssen Pharmaceuticals insgesamt 775 Millionen Dollar (685 Millionen Euro) an die Kläger, wie die Leverkusener am Montag mitteilten. Dabei zahlt jede Firma die Hälfte. Die Kläger werfen den Unternehmen vor, nicht ausreichend vor den Risiken des Medikaments gewarnt zu haben.
Die rund 25.000 Kläger machen Xarelto für Schlaganfälle, innere Blutungen und Todesfälle verantwortlich. Bayer hatte das Medikament zusammen mit Janssen entwickelt. Der Rechtsstreit hatte vor mehr als fünf Jahren begonnen. Wie Bayer hervorhob, sind alle sechs bisher verhandelten Verfahren zu Gunsten der beiden Unternehmen ausgegangen.
Bayer betont weiterhin, "dass die Klagen jeglicher Grundlage entbehren". Der Vergleich bedeute daher auch "nicht die Anerkennung einer entsprechenden Rechtspflicht". Allerdings ermögliche der Vergleich, "Ablenkungen und hohe Kosten zu vermeiden, die durch einen Fortgang der Rechtsstreitigkeiten entstehen würden."
Der Vergleich umfasst "nahezu alle" Klagen in den USA. Nun muss aber eine ausreichende Zahl an Klägern das Angebot annehmen. Laut dem Bayer-Jahresbericht läuft in Kanada noch eine Sammelklage wegen Xarelto gegen das Unternehmen.
(N.Loginovsky--DTZ)