Deutsche Tageszeitung - Grüne fordern Industriefonds für sauberes Wasser

Grüne fordern Industriefonds für sauberes Wasser


Grüne fordern Industriefonds für sauberes Wasser
Grüne fordern Industriefonds für sauberes Wasser / Foto: ©

Die Grünen wollen die Industrie stärker für die Wasserreinigung in die Pflicht nehmen. "Ein Verursacher-Fonds verhindert, dass die Kosten für die Wasseraufbereitung vor allem bei den kommunalen Wasserbetrieben hängen bleiben, die diese dann auf die Verbraucherinnen und Verbraucher umlegen", sagte die Grünen-Umweltexpertin Bettina Hoffmann am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die Forderung nach einem Fonds für sauberes Wasser ist Teil eines Grünen-Antrags, der AFP vorlag und über den zuerst die "Frankfurter Rundschau" berichtet hatte.

Textgröße ändern:

Wasser sei das wichtigste Lebensmittel, betonen die Grünen in ihrem Antrag für den Bundestag, jedoch gerate die Ressource "immer stärker unter Druck". So würden Abwasserreinigung und Trinkwasseraufbereitung immer aufwendiger und teurer, da immer mehr Schadstoffe in den Kreislauf gelangten. In den geforderten Fonds sollten nun "im Sinne des Verursacherprinzips" unter anderem Pharmaunternehmen, Hersteller von Waschmitteln und Kosmetika sowie industriell wirtschaftende Landwirte einzahlen.

Die Grünen fordern in ihrem Antrag, den sie im Frühjahr im Bundestag einbringen wollen, zudem eine Verbotsliste von Gefahrenstoffen, die nicht mehr in Medikamenten, Pflanzenschutz- oder Reinigungsmitteln verwendet werden dürfen. Nötig sei zudem eine Produktkennzeichnungspflicht für solche Produkte, um Verbraucher transparent über "wassergefährdende Inhaltsstoffe zu informieren".

Ein Industriefonds sei dabei auch eine "Frage der Gerechtigkeit", sagte Hoffmann dazu am Freitag, dem Weltwassertag. Steigende Wasserpreise träfen Haushalte mit wenig Einkommen besonders hart. Verbraucher müssten sich darauf verlassen können, "dass Produkte bei korrekter Anwendung umweltverträglich sind".

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

China: Wirtschaft im dritten Quartal um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen

Chinas Wirtschaft ist nach Angaben aus Peking im dritten Quartal um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt sei im dritten Quartal "um 4,6 Prozent" gestiegen, erklärte das Nationale Statistikamt am Freitag und verwies auf ein "kompliziertes und schwerwiegendes externes Umfeld" und "neue Probleme bei der inländischen wirtschaftlichen Entwicklung". Es handelt sich um das schwächste Wachstum der letzten eineinhalb Jahre.

Studie zu Pilotprojekt Viertagewoche wird in Düsseldorf präsentiert

Seit Anfang des Jahres lief sechs Monate lang das Pilotprojekt Viertagewoche in Deutschland - am Freitag (11.00 Uhr) werden die Ergebnisse der begleitenden wissenschaftlichen Studie in Düsseldorf präsentiert. Untersucht wurden etwa die Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung auf die Gesundheit der Beschäftigten oder auf ihre Produktivität. Dafür führten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Interviews, werteten Fitnesstracker aus und testeten Haarproben auf das Stresshormon Cortisol.

Tarifgespräche in der Geld- und Werttransportbranche erneut gescheitert

In den von Streiks begleiteten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Geld- und Werttransportgewerbe sind die Gespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Arbeitgebern erneut gescheitert. Wie beide Seiten am Donnerstag mitteilten, beendete der Arbeitgeberverband BDGW die eigentlich bis Freitag angesetzten Gespräche bereits am Donnerstag nach kurzer Zeit. Verdi hatte parallel zu den Gesprächen zum Ausstand am Donnerstag und Freitag aufgerufen.

US-Finanzministerin: Trumps Zollpläne "völlig fehlgeleitet"

US-Finanzministerin Janet Yellen hält die Pläne des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für drastische Zollerhöhungen auf Importe für "völlig fehlgeleitet". In am Donnerstag vorab verbreiteten Auszügen einer Rede, die sie in New York halten wollte, wendet sich Yellen entschieden gegen die wirtschaftspolitischen Pläne des Republikaners, der bei der Präsidentschaftswahl am 5. November wiedergewählt werden will.

Textgröße ändern: