Deutsche Tageszeitung - Justizministerin Barley wirft Facebook Versagen beim Datenschutz vor

Justizministerin Barley wirft Facebook Versagen beim Datenschutz vor


Justizministerin Barley wirft Facebook Versagen beim Datenschutz vor
Justizministerin Barley wirft Facebook Versagen beim Datenschutz vor / Foto: ©

Nach der neuen Sicherheitspanne bei Facebook hat Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) dem US-Konzern eine "erschreckende Unprofessionalität" attestiert. "Wieder ist es ein Fehler im eigenen System", erklärte sie am Freitag in Berlin. Facebooks Versagen beim Schutz der persönlichen Daten von hunderten Millionen Menschen reiße nicht ab.

Textgröße ändern:

Das Online-Netzwerk hatte zuvor eingeräumt, die Passwörter von hunderten Millionen Nutzern in unverschlüsselter Form auf internen Servern gespeichert zu haben. Die Passwörter seien aber "niemals" für Außenstehende sichtbar gewesen und es gebe "bislang" keinen Hinweis darauf, dass Mitarbeiter sie missbraucht hätten, teilte das Unternehmen mit. Betroffen sind Nutzer der Dienste Facebook, Facebook Lite und Instagram.

"Meine Erfahrung ist: Facebook übernimmt immer erst dann Verantwortung, wenn das Unternehmen dazu gezwungen wird", erklärte Justizministerin Barley. So sei es auch jetzt wieder. Sie rate allen Nutzern, ihre Passwörter zu ändern.

Der Vize-Fraktionschef der Grünen, Konstantin von Notz, kritisierte, die jüngsten Meldungen fügten sich "nahtlos in das Bild eines Konzerns ein, der seit Jahren die eigenen Profitinteressen vor den notwendigen Schutz seiner Nutzerinnen und Nutzer stellt". Facebook habe noch immer nicht begriffen, welche Bedeutung der Datenschutz und der IT-Sicherheit im digitalen Zeitalter zukomme.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

China: Wirtschaft im dritten Quartal um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen

Chinas Wirtschaft ist nach Angaben aus Peking im dritten Quartal um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt sei im dritten Quartal "um 4,6 Prozent" gestiegen, erklärte das Nationale Statistikamt am Freitag und verwies auf ein "kompliziertes und schwerwiegendes externes Umfeld" und "neue Probleme bei der inländischen wirtschaftlichen Entwicklung". Es handelt sich um das schwächste Wachstum der letzten eineinhalb Jahre.

Studie zu Pilotprojekt Viertagewoche wird in Düsseldorf präsentiert

Seit Anfang des Jahres lief sechs Monate lang das Pilotprojekt Viertagewoche in Deutschland - am Freitag (11.00 Uhr) werden die Ergebnisse der begleitenden wissenschaftlichen Studie in Düsseldorf präsentiert. Untersucht wurden etwa die Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung auf die Gesundheit der Beschäftigten oder auf ihre Produktivität. Dafür führten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Interviews, werteten Fitnesstracker aus und testeten Haarproben auf das Stresshormon Cortisol.

Tarifgespräche in der Geld- und Werttransportbranche erneut gescheitert

In den von Streiks begleiteten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Geld- und Werttransportgewerbe sind die Gespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Arbeitgebern erneut gescheitert. Wie beide Seiten am Donnerstag mitteilten, beendete der Arbeitgeberverband BDGW die eigentlich bis Freitag angesetzten Gespräche bereits am Donnerstag nach kurzer Zeit. Verdi hatte parallel zu den Gesprächen zum Ausstand am Donnerstag und Freitag aufgerufen.

US-Finanzministerin: Trumps Zollpläne "völlig fehlgeleitet"

US-Finanzministerin Janet Yellen hält die Pläne des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für drastische Zollerhöhungen auf Importe für "völlig fehlgeleitet". In am Donnerstag vorab verbreiteten Auszügen einer Rede, die sie in New York halten wollte, wendet sich Yellen entschieden gegen die wirtschaftspolitischen Pläne des Republikaners, der bei der Präsidentschaftswahl am 5. November wiedergewählt werden will.

Textgröße ändern: