Verbraucherstimmung erholt sich leicht - verhaltene Aussichten für 2025
Nach dem Einbruch im Vormonat hat sich die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher zum Jahresende noch einmal leicht aufgehellt. Sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbesserten sich im Dezember, wie das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Donnerstag mitteilten. In der Prognose für Januar steigt das Konsumklima daher um 1,8 Punkte auf minus 21,3 Punkte an.
Damit sei der Wert aber nach wie vor auf einem "sehr niedrigen" Niveau. "Rückblickend sehen wir seit Jahresmitte 2024 bestenfalls eine stagnierende Entwicklung", erklärte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. Eine nachhaltige Erholung der Verbraucherstimmung sei nicht in Sicht. "Dazu ist die Verunsicherung der Konsumenten derzeit noch zu groß", führte Bürkl aus.
Dennoch erholten sich die Einkommenserwartungen nach dem deutlichen Rückgang im Vormonat. Der Teilindex lag im Dezember bei 1,4 Punkten und damit 4,9 Punkte über dem Wert von November. Damals hatte es einen Einbruch um 17 Punkte gegeben.
Die Anschaffungsneigung legte leicht um 0,6 Punkte zu und liegt nun bei 5,4 Zählern. Damit bleibe sie "auf niedrigem Niveau stabil", erklärten die Forschenden. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres war ein Plus von gut drei Punkten zu verzeichnen.
Eine noch bessere Entwicklung der Verbraucherstimmung wird den Angaben zufolge derzeit durch die weiter hohen Lebensmittel- und Energiepreise verhindert. Auch zunehmende Sorgen um die Sicherheit des Arbeitsplatzes trieben die Menschen in Deutschland um.
Zusätzlich zum Konsumklima werden die Erwartungen an die Entwicklung der Konjunktur abgefragt. Diese stiegen in diesem Monat an, der Indikator kletterte um 3,9 Zähler auf 0,3 Punkte und machte die Verluste aus dem Vormonat wett. Es war der erste leichte Anstieg nach zuvor vier Rückgängen.
GfK und NIM führen monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 5. bis 16. Dezember rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.
(L.Møller--DTZ)