Deutsche Tageszeitung - Mit Tempo 300 von Berlin nach Köln - und das alle halbe Stunde

Mit Tempo 300 von Berlin nach Köln - und das alle halbe Stunde


Mit Tempo 300 von Berlin nach Köln - und das alle halbe Stunde
Mit Tempo 300 von Berlin nach Köln - und das alle halbe Stunde / Foto: ©

Kunden der Deutschen Bahn sollen künftig in nur vier Stunden von Berlin nach Köln kommen: Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), kündigte am Montag an, auf einer neuen geplanten ICE-Strecke zwischen Bielefeld und Hannover sollten die Züge künftig mit einem Tempo 300 von Stundenkilometern fahren - und das alle halbe Stunde.

Textgröße ändern:

Die neue ICE-Trasse ist im Bedarfsplan des Bundes für die Bundesschienenwege schon als vordringlich eingeplant. Es geht laut Bundesverkehrswegeplan um zwei zusätzliche Gleise in einem "Korridor Seelze - Porta Westfalica / Bad Oeynhausen". Bislang waren Geschwindigkeiten von bis zu 230 Stundenkilometern vorgesehen - Ferlemann erhöhte nun auf 300 Stundenkilometer. Der konkrete Verlauf der neuen Trasse wird laut Verkehrswegeplan "im Dialog mit der Bevölkerung bestimmt".

Ab 2020 soll der Bahnverkehr in Deutschland zudem auf einen bundesweiten Taktfahrplan umgestellt werden, der bis 2030 voll umgesetzt sein soll. Im gesamten Land soll dann ein aufeinander abgestimmter Zugfahrplan gelten - von regionalen Strecken bis hin zu den großen Hauptverkehrsadern. In diesem "Deutschland-Takt" sollen dann alle halbe Stunde die Züge von Berlin ins Ruhrgebiet fahren.

"Für einen Deutschland-Takt sind die Fahrzeiten zwischen Hannover und Bielefeld auf 40 Minuten und zwischen Hannover und Osnabrück auf unter 60 Minuten zu reduzieren", heißt es entsprechend im Bundesverkehrswegeplan. Neben den neuen Gleisen ist demnach auch eine "Engpassbeseitigung in den Knoten Minden und Wunstorf" nötig.

Die Verkehrsinvestitionen des Bundes sollen laut den Eckpunkten des Etatentwurfs von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) ab 2020 auf 16 Milliarden Euro pro Jahr ansteigen, wie am Montag aus dem Finanzressort verlautete. Dazu gehören auch die Mittel für Reparatur- und Ausbauarbeiten am knapp 34.000 Kilometer umfassenden Schienennetz, die bis Sommer in einer neuen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) festgeschrieben werden sollen. Politik und Bahn verhandeln derzeit darüber.

Die "Welt" berichtete am Montag unter Berufung auf Regierungskreise, ab 2020 werde der Bund jährlich eine Milliarde Euro zusätzlich für den Erhalt und Ausbau der Schienenwege zur Verfügung stellen - also die Summe, die der Konzern Medienberichten zufolge sich auch wünscht. Bislang bekommt der Konzern vier Milliarden Euro im Jahr aus der Staatskasse für Ersatzinvestitionen in Gleise, Brücken und Tunnel.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Unternehmen begrüßen Lindner Forderungspapier - AWO kritisiert "Klientelpolitik"

Von Unternehmerseite kommt zumindest inhaltlich Lob für die in Bundesfinanzminister Christian Lindners (FDP) "Grundsatzpapier" aufgestellten Forderung zur Wirtschaftspolitik. Die Vorschläge wären "für den deutschen Mittelstand ein deutlicher Schritt nach vorne", erklärte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), am Samstag. "Das ist endlich eine Rückkehr zur Sozialen Marktwirtschaft."

UN-Naturschutzgipfel einigt sich auf ein Gremium zur Vertretung indigener Völker

Bei der weltweit größten Naturschutzkonferenz im kolumbianischen Cali haben sich die Teilnehmer auf die Gründung eines Gremiums geeinigt, das die Interessen der indigenen Völker im Rahmen der UN-Konvention über die biologische Vielfalt vertritt. Die 196 Teilnehmerstaaten einigten sich am Freitag auf ein "ergänzendes Gremium", das sich den "Angelegenheiten, die für indigene Völker und lokale Gemeinschaften von Bedeutung sind", widmen soll. Es war der erste große Durchbruch bei der seit fast zwei Wochen andauernden COP16, bei der die Teilnehmer nach wie vor nach einer Lösung für die Finanzierung des Naturschutzes suchen.

Dämpfer vom US-Arbeitsmarkt kurz vor der Präsidentschaftswahl

Ein Dämpfer vom Arbeitsmarkt wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl: Infolge von zwei Hurrikans und Streiks hat sich der Arbeitsmarkt in den USA im Oktober erheblich schlechter entwickelt als von Analysten erwartet. Wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte, wurden im Oktober nur 12.000 neue Jobs geschaffen, während Analysten mit 110.000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Streit um Haushalt und Wirtschaft: Debatte um Zukunft der "Ampel"

Angesichts weit auseinander liegender Positionen in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik nimmt die Debatte über die Zukunft der Ampel-Koalition an Fahrt auf. Kanzler-Sprecher Steffen Hebestreit betonte am Freitag zwar, er habe "nicht den Eindruck, dass irgendwer dabei ist, sich in die Büsche zu schlagen". Mehrere FDP-Vertreter bekräftigten jedoch, für sie hänge der Verbleib im Regierungsbündnis von den Entscheidungen der kommenden Wochen ab.

Textgröße ändern: