Einigung im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie
Im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie ist eine Einigung erzielt worden. Wie die Gewerkschaft IG Metall am Sonntagmorgen mitteilte, wurde in einem nächtlichen Verhandlungsmarathon in Düsseldorf vereinbart, dass die Entgelte der 72.000 Beschäftigten ab März um 3,7 Prozent steigen. Für die Monate Januar und Februar gebe es eine Einmalzahlung von insgesamt 100 Euro.
Ab 2020 sollen überdies alle Beschäftigten eine zusätzliche tarifliche Vergütung in Höhe von 1000 Euro bekommen, die dauerhaft zum 31. Juli ausgezahlt werde oder in arbeitsfreie Tage umgewandelt werden könne, hieß es weiter. Damit seien bis zu fünf zusätzliche freie Tage möglich. Die Zahl richte sich nach dem Gesamtumfang entsprechender Anträge in einem Betrieb. Wenn nicht alle gewünschten Tage realisiert werden könnten, werde der Gegenwert ausgezahlt.
Der Tarifvertrag läuft laut IG Metall bis zum 28. Februar 2021. Er sieht auch eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung in zwei Stufen in Höhe von 88 bis 188 Euro vor.
"Das Ergebnis kann sich sehen lassen", erklärte IG-Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler. Gerade die unteren Entgeltgruppen profitierten von den 1000 Euro zusätzlich. "Damit hat der Tarifvertrag eine starke soziale Komponente", hob Giesler hervor.
Die Gewerkschaft war mit einer Forderung von sechs Prozent mehr Lohn und einer zusätzlichen Urlaubsvergütung von 1800 Euro in die Verhandlungen gegangen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, waren die Beschäftigte im Februar in einen Warnstreik getreten.
(W.Budayev--DTZ)