Britische Finanzministerin Reeves will "normalere" Handelsbeziehungen zur EU
Fast fünf Jahre nach dem Brexit setzt London im Außenhandel wieder auf eine Annäherung an die Europäische Union. "Es ist in unserem nationalen Interesse, normalere Handelsbeziehungen mit unseren nächsten Nachbarn und Partnern zu haben", sagte die britische Finanzministerin Rachel Reeves am Montag in Brüssel. Sie sprach sich zudem für eine engere Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik aus.
Reeves nahm in Brüssel als erste britische Finanzministerin seit dem Brexit an einem Treffen mit EU-Kollegen teil und sprach von einem "Meilenstein". "Das ist eine Chance für Großbritannien, unseren Wunsch nach einem Neustart der Beziehungen zu unseren Freunden und Nachbarn innerhalb der Europäischen Union zu bekräftigen", sagte sie weiter.
Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) betonte: "Wir haben definitiv immer eine konstruktive Beziehung zum Vereinigten Königreich gehabt und wir wollen das fortsetzen." Seit dem Brexit habe der Anteil der EU am Außenhandel Großbritanniens deutlich abgenommen. "Natürlich wäre jeder Fortschritt höchst willkommen", sagte er mit Blick auf Verhandlungen, die Handelsbarrieren wieder abbauen könnten.
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer hatte nach seiner Wahl im Juli für einen "Neustart" der Beziehungen zur EU plädiert. Beim Brexit-Referendum 2016 hatte er selbst für einen Verbleib in der EU gestimmt. Eine neue Volksabstimmung für einen Wiedereintritt gilt aber vorerst als ausgeschlossen.
(W.Budayev--DTZ)