Verband: Mercosur-Abkommen macht Orangensaft "perspektivisch" wieder günstiger
Der Verband der deutschen Fruchtsaftindustrie hat die Einigung auf das Freihandelsabkommen Mercosur begrüßt und erwartet zumindest "perspektisch" sinkende Preise für Orangensaft. "Vor allem bei Orangensaft wird sich die Abschaffung von Zöllen spürbar auswirken", teilte der Verband in Bonn am Montag mit. Der Zoll auf Orangensaftkonzentrat, das vor allem aus Brasilien kommt, beträgt demnach aktuell 12,2 Prozent.
Der Verband rechnete vor: Der Preis für Orangensaftkonzentrat betrage rund 7200 Dollar pro Tonne, dies entspreche rund 1,20 Euro pro Liter fertigem Orangensaft. Dazu kämen 12,2 Prozent Zoll, was weitere 15 Euro-Cent ausmache, sowie Verpackungs- und Logistikkosten, die Gewinnspanne des Handels sowie die Mehrwertsteuer.
Die wegfallenden Zölle könnten die Importpreise senken und sich auch auf die Verbraucherpreise auswirken, erklärte Verbandsgeschäftsführer Klaus Heitlinger. Laut dem Verband kommen 80 Prozent des weltweit gehandelten Orangensaftes aus Brasilien. Am Mercosur-Abkommen beteiligt sind daneben noch Argentinien, Paraguay und Uruguay.
Das Mercosur-Abkommen soll eine der weltweit größten Freihandelszonen mit über 700 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern schaffen. Für 91 Prozent aller zwischen der EU und dem Mercosur gehandelten Waren sollen damit Zölle abgeschafft werden. Die EU und die Mercosur-Staaten hatten sich darauf am Freitag nach mehr als 25-jährigen Verhandlungen geeinigt.
(L.Møller--DTZ)