Deutsche Firmen melden deutlich mehr Patente an
Die deutschen Firmen gehören zu den forschungsstärksten der Welt. Wie das Europäische Patentamt in München am Dienstag mitteilte, meldeten die deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr mit 26.734 Erfindungen etwa 4,7 Prozent mehr europäische Patente an als im Vorjahr. Damit kommt Deutschland auf Rang zwei hinter den USA mit 43.612 Anmeldungen, gefolgt von Frankreich, Japan und China. Die Zahl der insgesamt angemeldeten Patente stieg um 4,6 Prozent auf 174.317.
Knapp die Hälfte der Anmeldungen kam demnach aus Europa. Die forschungsstärkste Region war Bayern vor der französischen Region um Paris, der Île-de-France. Zu den Top Ten der Regionen gehören mit Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz insgesamt sechs deutsche Bundesländer.
Aus Bayern kommt der Technologiekonzern Siemens, der vergangenes Jahr zum ersten Mal seit 2011 wieder das erfindungsreichste Unternehmen war. Die Münchner meldeten 2493 Erfindungen an und landeten damit knapp vor dem chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei und dem südkoreanischen Elektronikkonzern Samsung. Auf Platz zehn folgt der Autozulieferer Bosch als nächstes deutsches Unternehmen.
Während weltweit gesehen Medizintechnik und digitale Kommunikation sowie Computertechnik die patentintensivsten Felder waren, liegen die Stärken der deutschen Firmen in anderen Bereichen. Die meisten Anmeldungen aus Deutschland entfielen auf die Technologiefelder Transport, Elektrische Maschinen, Geräte und Energie sowie Messtechnik, wie das Patentamt bekanntgab. Erfindungen im Zusammenhang mit Elektroautos machten einen Sprung um 71 Prozent im Vorjahresvergleich.
Eine Anmeldung zum Patent bedeutet allerdings noch nicht, dass die Erfindung auch geschützt wird. Erst prüfen die rund 7000 Mitarbeiter der Behörde, ob die Erfindung tatsächlich neu ist. Insgesamt veröffentlichte das Patentamt im vergangenen Jahr rund 128.000 Patente.
(Y.Ignatiev--DTZ)