Deutsche Tageszeitung - Türkei rutscht erstmals seit 2009 in die Rezession

Türkei rutscht erstmals seit 2009 in die Rezession


Türkei rutscht erstmals seit 2009 in die Rezession
Türkei rutscht erstmals seit 2009 in die Rezession / Foto: ©

Schlechte Nachrichten für die türkische Regierung vor den Kommunalwahlen Ende März: Die türkische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2018 um drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen, wie die türkische Statistikbehörde (Tüik) am Montag mitteilte. Dies war das zweite Quartal in Folge, dass die Wirtschaft schrumpfte. Damit ist die Türkei nun erstmals seit 2009 in die Rezession gerutscht.

Textgröße ändern:

Laut der Statistikbehörde lag das Wachstum im vergangenen Jahr bei 2,6 Prozent. Im Vorjahr hatte es trotz der politischen Turbulenzen nach dem Putschversuch von Juli 2016 noch 7,4 Prozent erreicht. Im Sommer war die türkische Währung inmitten einer diplomatischen Krise mit den USA stark eingebrochen. In der Folge war die Inflation in die Höhe geschnellt, während die Wirtschaft im dritten Quartal um 1,6 Prozent geschrumpft war.

Die Türkei war zuletzt während der weltweiten Finanzkrise 2009 in die Rezession gerutscht. Die Lira gab nach Bekanntgabe der Wachstumszahlen am Montag deutlich nach, erholte sich dann aber wieder und notierte gegen Mittag bei 5,43 zum Dollar. Wirtschaftsminister Berat Albayrak machte "spekulative Angriffe" für die Schwäche der Wirtschaft verantwortlich, betonte aber, "das schlimmste liegt hinter uns".

Für die islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) von Präsident Recep Tayyip Erdogan kommen die Wachstumszahlen ungelegen vor den Kommunalwahlen am 31. März. Die Türken leiden seit Monaten unter der hohen Inflation von zuletzt knapp 20 Prozent. Um der Preissteigerung bei Lebensmitteln zu begegnen, hat die Regierung städtische Verkaufsstände für verbilligtes Gemüse eingerichtet.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

US-Wettbewerbsbehörde wirft Onlinenetzwerken "Überwachungstechniken" vor

Die US-Wettbewerbsbehörde FTC wirft den Betreibern von Onlinenetzwerken in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "Überwachungstechniken" vor, um persönliche Daten von Nutzen zu Geld zu machen. "Der Bericht legt dar, wie Social-Media- und Videostreaming-Unternehmen eine enorme Menge an persönlichen Daten von Amerikanern sammeln und mit diesen jedes Jahr Milliarden Dollar verdienen", hieß es in einer Mitteilung der FTC-Vorsitzenden Lina Khan.

Kadyrow wirft Musk "Deaktivierung" von ihm angeblich geschenkten Cybertruck vor

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow hat Elon Musk beschuldigt, einen Tesla-Cybertruck deaktiviert zu haben, den er angeblich im August von dem Tech-Milliardär und Tesla-Chef erhalten habe. Musk habe den Cybertruck "vor Kurzem aus der Ferne abgeschaltet", erklärte Kadyrow am Donnerstag bei Telegram. "Das ist keine nette Sache, die Elon Musk da macht. Er macht aus tiefstem Herzen teure Geschenke und schaltet sie dann aus der Ferne ab", fügte der Tschetschenenführer hinzu.

Habeck und Lies sehen für Meyer Werft gute Zukunftsperspektive

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sehen nach der Rettung der Meyer Werft durch Bund und Land für das Unternehmen gute Zukunftsperspektiven. Es sei wichtig, "die Kapazität für den Schiffbau in Deutschland und Europa zu halten", sagte Habeck am Donnerstag auf einer Betriebsversammlung am Hauptsitz in Papenburg. Dort wurde der Belegschaft die Rettung des angeschlagenen Unternehmens offiziell mitgeteilt.

Gewalt in Nahost: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran

Die Lufthansa hat angesichts der weiter eskalierenden Gewalt in Nahost ihren Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran verlängert. "Aufgrund der aktuellen Situation passt die Lufthansa Group ihren Flugplan erneut an", erklärte sie am Donnerstag. Flüge in die israelische Mittelmeermetropole und die iranische Hauptstadt werden demnach bis einschließlich kommenden Dienstag gestrichen.

Textgröße ändern: