Konzernchef Lutz: "Bessere Bahn gibt es nicht zum Nulltarif"
Zur Beseitigung struktureller Probleme bei der Deutschen Bahn hat Vorstandschef Richard Lutz mehr Geld für den bundeseigenen Konzern angemahnt. "Das System muss ganz anders dimensioniert werden, wenn die Bahn den Ansprüchen der Kunden und der Politik gerecht werden soll", sagte Lutz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom Montag. "Mehr Kapazität auf der Schiene und eine bessere Bahn gibt es nicht zum Nulltarif."
Die Hauptprobleme seien fehlende Gleise und eine Infrastruktur "im Rentenalter", sagte Lutz. Mit der Politik verhandelt die Bahn derzeit über die dritte Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung" (LuFV) zwischen Bahn und Bund. Bislang bekommt der Konzern vier Milliarden Euro im Jahr aus der Staatskasse für Ersatzinvestitionen in Gleise, Brücken und Tunnel. Die Bahn erhoffe sich dem Vernehmen nach einen Aufschlag von mindestens einer Milliarde Euro jährlich, berichtete die "FAZ".
Die Bahn steht derzeit unter Druck, pünktlicher und kundenfreundlicher zu werden. Zuletzt gab es dabei nach Angaben des Konzernchefs Fortschritte: "Im Februar waren wir im Fernverkehr mit 80 Prozent Pünktlichkeit schon deutlich besser unterwegs", sagte Lutz der Zeitung. Im Januar waren es demnach nur 76,3 Prozent, da die Bahn mit Fahrzeugproblemen zu kämpfen gehabt habe. Erst am Sonntag sorgte indes Sturmtief "Eberhard" bundesweit zu massiven Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Zahlreiche Züge fielen aus, auch am Montag mussten Reisende weiter mit Behinderungen rechnen.
(Y.Ignatiev--DTZ)