Geschäfte in Philadelphia müssen per Gesetz weiterhin Bargeld annehmen
Als erste Großstadt in den USA will Philadelphia Geschäfte und Restaurants dazu verpflichten, weiterhin Bargeld anzunehmen. Bürgermeister Jim Kenney hat ein Gesetz unterzeichnet, das Menschen ohne Bankkonto schützen soll. Wenn Geschäfte und Restaurants künftig nur bargeldlose Zahlungen akzeptieren, wird dies als "unrechtmäßige Diskriminierung" gewertet. Die Neuregelung tritt im Juli in Kraft.
In den USA akzeptieren immer mehr Einzelhändler nur noch Zahlungen mit Kreditkarten, EC-Karten oder Smartphones. Viele Geschäftsleute und Kunden finden das schneller und praktischer als das Bezahlen mit Bargeld. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass Menschen ohne Bankkonto und Kreditkarte ausgegrenzt werden.
Im Jahr 2015 wurden nach Angaben der Notenbank von San Francisco 32 Prozent aller Kundentransaktionen bargeldlos abgewickelt. Das waren zwar weniger als 2012, als es sogar 40 Prozent waren. In einigen Geschäften wie der Restaurantskette Sweetgreen kann inzwischen aber nur noch bargeldlos bezahlt werden.
2017 hatten nach Angaben des US-Einlagensicherungsfonds FDIC 6,5 Prozent der Haushalte in den USA kein Bankkonto. Obwohl die Zahlen seit Jahren zurückgehen, sind also immer noch fast acht Millionen Haushalte betroffen.
Der Bundesstaat New Jersey hat bereits im Februar ein Gesetz beschlossen, das ausschließlich bargeldlose Geschäfte verbietet. Gouverneur Phil Murphy hat es bisher aber noch nicht unterzeichnet. Auf kommunaler Ebene haben auch New York, San Francisco, Washington und Chicago ähnliche Initiativen gestartet.
(W.Uljanov--DTZ)