Bericht: Bund will nach A380-Aus von Airbus "alles einfordern, was uns zusteht"
In der Debatte um die Rückzahlung staatlicher Kredite für den A380 will die Bundesregierung nach dem Produktionsstopp des Riesenfliegers vom Flugzeugbauer Airbus "alles einfordern, was uns zusteht". Im Moment würden die umfangreichen Kreditverträge geprüft, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums am Freitag dem ARD-Hauptstadtstudio. Danach würden die Forderungen beziffert.
Dem Bericht zufolge verlautete aus dem Wirtschaftsministerium, dass der Staat auf die Rückzahlung nicht verzichten könne und dürfe, schließlich handele es sich um Geld der Steuerzahler. Auch habe der Haushaltsausschuss des Bundestages noch ein Wörtchen mitzureden.
Diese Klarstellung ist demnach die Reaktion auf Äußerungen des scheidenden Airbus-Chefs Tom Enders, der in einem Interview mit der "Financial Times" andeutete, dass Airbus den Rest der ausstehenden Kredite in Höhe von etwa 600 Millionen Euro nicht zurückzahlen wolle.
Deutschland hat seit 2002 etwa 940 Millionen an Krediten zur Entwicklung und Anschubfinanzierung des A380 an den europäischen Luftfahrtkonzern gewährt. Bislang sind aber nur etwa 300 Millionen Euro zurückgeflossen.
Airbus hatte Mitte Februar nach gut elf Jahren das Aus für seinen Riesenflieger A380 verkündet. Die letzte Maschine soll im Jahr 2021 ausgeliefert werden. Airbus zieht damit die Konsequenzen aus der Auftragsflaute.
Damit dürfte Airbus die Entwicklungskosten für den A380 nicht einspielen, berichtete das ARD-Hauptstadtstudio weiter. Enders stehe auf dem Standpunkt, dass die Finanzierung durch die Regierungen - neben Deutschland haben auch Frankreich, Großbritannien und Spanien Kredite gewährt - eine Risikopartnerschaft gewesen sei.
(W.Uljanov--DTZ)