Deutsche Tageszeitung - China will mit neuem Investitionsgesetz Wogen im Handelsstreit glätten

China will mit neuem Investitionsgesetz Wogen im Handelsstreit glätten


China will mit neuem Investitionsgesetz Wogen im Handelsstreit glätten
China will mit neuem Investitionsgesetz Wogen im Handelsstreit glätten / Foto: ©

Chinas Nationaler Volkskongress will mit einem neuen Gesetz zu ausländischen Investitionen zur Annäherung im Handelsstreit mit den USA beitragen. Der am Freitag in Peking präsentierte Entwurf sieht ein Verbot unrechtmäßiger Technologietransfers sowie "illegaler Einmischung der Regierung" in ausländische Geschäfte vor.

Textgröße ändern:

Die Regierung in Washington hatte der Volksrepublik zuvor mehrfach vorgeworfen, US-Technologie zu stehlen. Mit dem neuen Gesetz plant China, das Geschäftsklima für ausländische Firmen zu verbessern. Allerdings hatten Unternehmensverbände frühere Versionen des Entwurfs kritisiert. Das neue Gesetz beschütze nun "die intellektuellen Eigentumsrechte ausländischer Investoren", sagte Ning Jizhe, stellvertretender Vorsitzender von Chinas Nationaler Entwicklungs- und Reformkommission.

Der Nationale Volkskongress wird dem neuen Entwurf voraussichtlich am 15. März zustimmen. Für China sind ausländische Investitionen wichtig, weil die Konjunktur der Volksrepublik zunehmend unter dem Handelsstreit mit den USA leidet. Am Dienstag hatte Premierminister Li Keqiang ein Wachstumsziel von 6 bis 6,5 Prozent für 2019 verkündet. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaft noch um 6,6 Prozent gewachsen.

Auch die am Freitag vorgelegten Außenhandelszahlen tragen zur Besorgnis bei. Im Februar fielen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,7 Prozent, auch die Importe sanken mit 5,2 Prozent deutlich stärker als erwartet. Indes brach der von US-Präsident Donald Trump immer wieder kritisierte Handelsüberschuss mit den USA gegenüber dem Januar um 12,6 Milliarden Dollar (11,24 Milliarden Euro) auf nunmehr 14,7 Milliarden Dollar ein. Die Sorgen vor dem Abschwung drückten die Börsenkurse, der wichtige Index Shanghai Composite schloss mit einem Minus von 4,4 Prozent.

Am Donnerstag hatte US-Präsident Donald Trump gesagt, die Handelsgespräche mit der Volksrepublik gingen "ziemlich gut voran". Auch Chinas Außenminister Wang Yi sprach von einem "signifikanten Fortschritt".

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Unternehmen begrüßen Lindner Forderungspapier - AWO kritisiert "Klientelpolitik"

Von Unternehmerseite kommt zumindest inhaltlich Lob für die in Bundesfinanzminister Christian Lindners (FDP) "Grundsatzpapier" aufgestellten Forderung zur Wirtschaftspolitik. Die Vorschläge wären "für den deutschen Mittelstand ein deutlicher Schritt nach vorne", erklärte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), am Samstag. "Das ist endlich eine Rückkehr zur Sozialen Marktwirtschaft."

UN-Naturschutzgipfel einigt sich auf ein Gremium zur Vertretung indigener Völker

Bei der weltweit größten Naturschutzkonferenz im kolumbianischen Cali haben sich die Teilnehmer auf die Gründung eines Gremiums geeinigt, das die Interessen der indigenen Völker im Rahmen der UN-Konvention über die biologische Vielfalt vertritt. Die 196 Teilnehmerstaaten einigten sich am Freitag auf ein "ergänzendes Gremium", das sich den "Angelegenheiten, die für indigene Völker und lokale Gemeinschaften von Bedeutung sind", widmen soll. Es war der erste große Durchbruch bei der seit fast zwei Wochen andauernden COP16, bei der die Teilnehmer nach wie vor nach einer Lösung für die Finanzierung des Naturschutzes suchen.

Dämpfer vom US-Arbeitsmarkt kurz vor der Präsidentschaftswahl

Ein Dämpfer vom Arbeitsmarkt wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl: Infolge von zwei Hurrikans und Streiks hat sich der Arbeitsmarkt in den USA im Oktober erheblich schlechter entwickelt als von Analysten erwartet. Wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte, wurden im Oktober nur 12.000 neue Jobs geschaffen, während Analysten mit 110.000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Streit um Haushalt und Wirtschaft: Debatte um Zukunft der "Ampel"

Angesichts weit auseinander liegender Positionen in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik nimmt die Debatte über die Zukunft der Ampel-Koalition an Fahrt auf. Kanzler-Sprecher Steffen Hebestreit betonte am Freitag zwar, er habe "nicht den Eindruck, dass irgendwer dabei ist, sich in die Büsche zu schlagen". Mehrere FDP-Vertreter bekräftigten jedoch, für sie hänge der Verbleib im Regierungsbündnis von den Entscheidungen der kommenden Wochen ab.

Textgröße ändern: