Deutsche Tageszeitung - Sportbekleidung darf auch als "olympiaverdächtig" beworben werden

Sportbekleidung darf auch als "olympiaverdächtig" beworben werden


Sportbekleidung darf auch als "olympiaverdächtig" beworben werden
Sportbekleidung darf auch als "olympiaverdächtig" beworben werden / Foto: ©

Sportbekleidung darf grundsätzlich auch als "olympiareif" oder "olympiaverdächtig" beworben werden. Die Verwendung dieser Bezeichnungen in der Werbung verstoße als solche nicht gegen das Olympia-Schutzgesetz, entschied der Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag. Damit scheiterte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit seiner Klage vor dem höchsten deutschen Zivilgericht in Karlsruhe. (Az. I ZR 225/17).

Textgröße ändern:

Der Verband hatte gegen einen Großhändler geklagt, der während der Olympischen Spiele 2016 für Sportbekleidung mit den Attributen "olympiaverdächtig" und "olympiareif" geworben hatte. Der Verband sah darin einen Verstoß gegen das Olympia-Schutzgesetz, das die olympischen Bezeichnungen schützen soll. Nach einer Abmahnung durch den DOSB gab das Unternehmen bereits eine Unterlassungserklärung ab. Mit der Klage verlangte der Verband aber auch die Erstattung der Abmahnkosten.

Im Berufungsverfahren wies das Oberlandesgericht Rostock die Klage ab, weil aus seiner Sicht die Werbung nicht gegen das Olympia-Schutzgesetz verstoße. Dagegen legte der DOSB Revision vor dem Bundesgerichtshof ein. Die Bundesrichter wiesen diese aber nun zurück und bestätigten die Abweisung der Zahlungsklage.

Die Voraussetzungen für eine Ausnutzung der "Wertschätzung der olympischen Bezeichnungen" im Sinne des Olympia-Schutzgesetzes hätten nicht vorgelegen, entschied der Erste Zivilsenat des BGH. Dafür müsse eine so enge Bezugnahme zu den Olympischen Spielen vorliegen, wie sie etwa offiziellen Sponsoren zustehe.

Der Anwendungsbereich des Olympia-Schutzgesetzes dürfe nicht "überdehnt" werden, mahnte der Vorsitzende Richter Thomas Koch. Ein enger Bezug wird laut der Entscheidung deshalb nicht allein dadurch hergestellt, "dass Wörter wie olympiareif und olympiaverdächtig produktbezogen als Synonym für eine außergewöhnlich gute Leistung benutzt werden".

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

US-Wettbewerbsbehörde wirft Onlinenetzwerken "Überwachungstechniken" vor

Die US-Wettbewerbsbehörde FTC wirft den Betreibern von Onlinenetzwerken in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "Überwachungstechniken" vor, um persönliche Daten von Nutzen zu Geld zu machen. "Der Bericht legt dar, wie Social-Media- und Videostreaming-Unternehmen eine enorme Menge an persönlichen Daten von Amerikanern sammeln und mit diesen jedes Jahr Milliarden Dollar verdienen", hieß es in einer Mitteilung der FTC-Vorsitzenden Lina Khan.

Kadyrow wirft Musk "Deaktivierung" von ihm angeblich geschenkten Cybertruck vor

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow hat Elon Musk beschuldigt, einen Tesla-Cybertruck deaktiviert zu haben, den er angeblich im August von dem Tech-Milliardär und Tesla-Chef erhalten habe. Musk habe den Cybertruck "vor Kurzem aus der Ferne abgeschaltet", erklärte Kadyrow am Donnerstag bei Telegram. "Das ist keine nette Sache, die Elon Musk da macht. Er macht aus tiefstem Herzen teure Geschenke und schaltet sie dann aus der Ferne ab", fügte der Tschetschenenführer hinzu.

Habeck und Lies sehen für Meyer Werft gute Zukunftsperspektive

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sehen nach der Rettung der Meyer Werft durch Bund und Land für das Unternehmen gute Zukunftsperspektiven. Es sei wichtig, "die Kapazität für den Schiffbau in Deutschland und Europa zu halten", sagte Habeck am Donnerstag auf einer Betriebsversammlung am Hauptsitz in Papenburg. Dort wurde der Belegschaft die Rettung des angeschlagenen Unternehmens offiziell mitgeteilt.

Gewalt in Nahost: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran

Die Lufthansa hat angesichts der weiter eskalierenden Gewalt in Nahost ihren Flugstopp nach Tel Aviv und Teheran verlängert. "Aufgrund der aktuellen Situation passt die Lufthansa Group ihren Flugplan erneut an", erklärte sie am Donnerstag. Flüge in die israelische Mittelmeermetropole und die iranische Hauptstadt werden demnach bis einschließlich kommenden Dienstag gestrichen.

Textgröße ändern: