Deutsche Tageszeitung - Anhörung zu Auslieferung von Huawei-Finanzchefin Meng auf den 8. Mai festgesetzt

Anhörung zu Auslieferung von Huawei-Finanzchefin Meng auf den 8. Mai festgesetzt


Anhörung zu Auslieferung von Huawei-Finanzchefin Meng auf den 8. Mai festgesetzt
Anhörung zu Auslieferung von Huawei-Finanzchefin Meng auf den 8. Mai festgesetzt / Foto: ©

Über die Auslieferung der in Kanada festgenommenen Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou in die USA wird bei einer Anhörung vor Gericht ab dem 8. Mai entscheiden. Zu diesem Beschluss kam ein Richter in Vancouver am Mittwoch nach einer 15-minütigen Befragung der Spitzenmanagerin des chinesischen Smartphone- und Technologieriesen. Sollte im Mai die richterliche Entscheidung für Mengs Auslieferung fallen, hat der kanadische Generalstaatsanwalt das letzte Wort.

Textgröße ändern:

Vor dem Gericht verbrannte eine kleine Gruppe von Demonstranten eine chinesische Fahne und forderte auf Schildern Mengs Auslieferung sowie die Freilassung zweier Kanadier aus chinesischer Haft.

Die Huawei-Finanzchefin war im vergangenen Dezember auf Betreiben der USA bei einer Zwischenlandung in der westkanadischen Stadt Vancouver festgenommen worden. Sie kam später gegen Zahlung einer Millionen-Kaution und unter strengen Auflagen frei. Die US-Regierung wirft Meng Verstöße gegen die Iran-Sanktionen vor. Die Tochter von Huawei-Firmengründer Ren Zhengfei wurde deshalb Ende Januar zusammen mit ihrem Unternehmen vor einem Bundesgericht in New York angeklagt.

Wenige Tage nach Mengs Festnahme verhafteten die chinesischen Behörden - möglicherweise als eine Art Vergeltung - zwei Kanadier: den ehemaligen Diplomaten Michael Kovrig und den Geschäftsmann Michael Spavor. Kovrig wird Spionage und Diebstahl von Staatsgeheimnissen zur Last gelegt. Peking kritisiert das Vorgehen der kanadischen Behörden gegen Meng als politisch motiviert.

Mengs Anwälte werfen den kanadischen Behörden vor, bei ihrer Festnahme und Befragung in Vancouver die verfassungsmäßigen Rechte ihrer Mandantin verletzt zu haben. So hätten Zollbeamte Meng während einer offiziell als Routinekontrolle bezeichneten Untersuchung drei Stunden lang verhört - erst dann sei ihr mitgeteilt worden, dass sie verhaftet sei.

Zudem hätten Zöllner während der Befragung ihre Smartphones und ihren Computer ausgewertet sowie ihr Gepäck durchsucht. Auch dadurch seien Mengs Rechte verletzt worden. Außerdem sei ihre Inhaftierung unrechtmäßig erfolgt.

Die Anwälte reichten Anfang März Anklage auf Schadenersatz ein. Die Zivilklage richtet sich gegen Mitglieder der kanadischen Regierung, des Zolls und der Bundespolizei.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

UN-Naturschutzgipfel einigt sich auf ein Gremium zur Vertretung indigener Völker

Bei der weltweit größten Naturschutzkonferenz im kolumbianischen Cali haben sich die Teilnehmer auf die Gründung eines Gremiums geeinigt, das die Interessen der indigenen Völker im Rahmen der UN-Konvention über die biologische Vielfalt vertritt. Die 196 Teilnehmerstaaten einigten sich am Freitag auf ein "ergänzendes Gremium", das sich den "Angelegenheiten, die für indigene Völker und lokale Gemeinschaften von Bedeutung sind", widmen soll. Es war der erste große Durchbruch bei der seit fast zwei Wochen andauernden COP16, bei der die Teilnehmer nach wie vor nach einer Lösung für die Finanzierung des Naturschutzes suchen.

Dämpfer vom US-Arbeitsmarkt kurz vor der Präsidentschaftswahl

Ein Dämpfer vom Arbeitsmarkt wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl: Infolge von zwei Hurrikans und Streiks hat sich der Arbeitsmarkt in den USA im Oktober erheblich schlechter entwickelt als von Analysten erwartet. Wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte, wurden im Oktober nur 12.000 neue Jobs geschaffen, während Analysten mit 110.000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Streit um Haushalt und Wirtschaft: Debatte um Zukunft der "Ampel"

Angesichts weit auseinander liegender Positionen in der Wirtschafts- und Haushaltspolitik nimmt die Debatte über die Zukunft der Ampel-Koalition an Fahrt auf. Kanzler-Sprecher Steffen Hebestreit betonte am Freitag zwar, er habe "nicht den Eindruck, dass irgendwer dabei ist, sich in die Büsche zu schlagen". Mehrere FDP-Vertreter bekräftigten jedoch, für sie hänge der Verbleib im Regierungsbündnis von den Entscheidungen der kommenden Wochen ab.

IG Metall will im Tarifstreit am 11. November "Lösungsversuch starten"

Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie stehen die Zeichen auf Kompromissbereitschaft: Die IG Metall erklärte am Freitag, sie wolle in der vierten Verhandlungsrunde am 11. November einen "Lösungsversuch" starten. Die Gewerkschaftsspitze habe die IG-Metall-Bezirke Küste und Bayern beauftragt, zusammen mit den Arbeitgebern "eine Lösung zu finden", teilte Gewerkschaftschefin Christiane Benner mit. "Die Intensität und Ernsthaftigkeit der Gespräche in Nord und Süd bewerten wir positiv."

Textgröße ändern: